NEUE GESPRÄCHE MIT FINANZIERUNGSPARTNERN

  • Verbesserte Bleiproduktion und zusätzlicher Zeitbedarf für die Produktionsoptimierung: Für den 31. Dezember 2018 vorläufig gesetztes Finanzziel für die deutschen Tochtergesellschaften des Konzerns voraussichtlich aufgrund des aktuellen Produktionsniveaus und des Arbeitsrückstands für 2018 nicht erreichbar

  • Neue Gespräche mit Finanzierungspartnern zur Anpassung und Ausweitung der Rahmenbedingungen der Finanzierung der deutschen Tochtergesellschaften des Konzerns an den aktuellen und prognostizierten Cashflow und Working Capital Bedarf

  • Intensive Beobachtung der Liquiditätssituation. und Inanspruchnahme der verbleibenden 4 Millionen Euro aus der vorhandenen Finanzierung

  • Start eines 24-monatigen Modernisierungsprojektes der Organisationsstruktur und der internen Prozesse der deutschen Gesellschaften mit dem Ziel eines erfolgreichen und nachhaltigen Umschwungs

    Suresnes, den 5. Dezember 2018: Die Recylex S.A. (Euronext Paris: FR0000120388 - RX) gibt bekannt, dass sie neue Gespräche mit allen beteiligten Finanzierungspartnern aufgenommen hat, um den von den deutschen Tochtergesellschaften des Konzerns im Dezember 2016 ausgehandelten (und im September 2018 angepassten) Finanzierungsrahmen an den aktuellen und prognostizierten Cashflow anzupassen.

    Seitdem zweiten Quartal 2018 hat sich die Bleiproduktion des Badschmelzofens (BSF) aufgrund der technischen Anpassungen für die Anbindung an den neuen Reduktionsofen deutlich reduziert1. Es konnten Verbesserungen erzielt werden, die zu einer höheren Bleiproduktion im Vergleich zu den Vormonaten führten. Dennoch liegt das aktuelle Niveau noch deutlich unter den im Dezember 2016 getroffenen Prognosen, die die Grundlage für die Finanzierung bildeten. Die aktuellen Finanzierungszusagen sind der finanziellen Leistungsfähigkeit der deutschen Tochtergesellschaften nicht mehr angemessen. In diesem Kontext geht der Konzern davon aus, dass die deutschen Tochtergesellschaften das für den 31. Dezember 2018 gesteckte Finanzziel nicht erreichen werden. Daher müssen die Rahmenbedingungen der Finanzierung der deutschen Tochtergesellschaften des Konzerns gründlich überarbeitet werden.

    Die Recylex S.A. wird ihre Investoren über die Entwicklung und die Ergebnisse der laufenden Gespräche in Kenntnis setzen.

    Sebastian Rudow, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Recylex S.A., erklärte:

    "Während der Inbetriebnahme des neuen Reduktionsofens hat die Produktion des Hauptofens infolge der erforderlichen technischen Änderungen mehrere Monate stark gelitten. Unsere Teams arbeiten unermüdlich an der Behebung dieser Situation und haben bereits bedeutende Fortschritte erzielt, die jedoch nur langsam spürbar werden. Wir tun alle unser Bestes und arbeiten an zukunftsfähigen Lösungen. Hier ist es jedoch wichtig, dass wir diese Veränderungen verantwortungsvoll und im Bewusstsein ihrer Tragweite vorantreiben. Unser

    Recylex - 6, place de la Madeleine - F-75008 Paris

    Verwaltungssitz: 79, rue Jean-Jacques Rousseau - F-92158 Suresnes Cedexwww.recylex.fr / twitter: @Recylex

Geschäftsmodell im Bleisegment ist zukunftsfähig und wäre mit der geeigneten Finanzierung nachhaltig umsetzbar: Die aktuelle Finanzierung, die 2016 aufgesetzt wurde, entspricht nicht mehr der Cashflow-Situation der deutschen Gruppe. In diesem Zusammenhang haben wir die Neuverhandlung der Finanzierung in Angriff genommen, um Vereinbarungen zu erreichen, dank derer wir nicht nur bei der Bleiproduktion, sondern auch auf Management- und Organisationsebene Verbesserungen vornehmen könnten. Wir alle bei Recylex stellen uns dieser entscheidenden Herausforderung im Interesse unserer Mitarbeiter, unserer Aktionäre und Geschäftspartner. In diesem Zusammenhang setze ich mich für die Entwicklung geeigneter Lösungen ein, damit die Gruppe ihre Herausforderungen meistern kann. Darüber hinaus muss die Gruppe ihre Organisation und ihre internen Prozesse modernisieren, um den Umschwung in Richtung Zukunftsfähigkeit zu schaffen. Aus diesem Grund haben wir ein darauf ausgerichtetes 24-monatiges Projekt auf interner Ebene eingeleitet.

1. Aktueller Stand der Bleiproduktion

Seit Inbetriebnahme des neuen Reduktionsofens im Juni 2018 hat sich die Bleiproduktion der Gruppe deutlich verringert1 und bisher noch kein zufriedenstellendes Niveau erreicht. Seitdem zweiten Quartal 2018 leidet zudem die Anlagenverfügbarkeit des Hauptofens (Badschmelzofen, BSF) unter den erforderlichen technischen Anpassungen. Insbesondere wurde die Betriebsart des Hauptofens vom kontinuierlichen auf "Batch-Modus" umgestellt, um ihn an die individuelle

Betriebsart des Reduktionsofens anzubinden. Diese Umstellung führte zu erheblichen technischen Schwierigkeiten, deren Ausmaß in der Vorbereitungsphase des Reduktionsofenprojekts und in seiner Bauphase nicht vorhersehbar waren.

In den letzten Monaten wurden weitere Anpassungen am Badschmelzofen vorgenommen, um diese Situation zu beheben. Es wurden sowohl an den industriellen Anlagen (z. B. Überarbeitung bestimmter Stückgrößen oder Änderung bestimmter Prozesse) als auch am Input-Mix der Stoffe und deren Aufbereitung Anpassungen vorgenommen. Aufgrund des geänderten Prozesses des Badschmelzofens wurde das Team der Weser-Metall GmbH durch Experten ergänzt und von unabhängigen Spezialisten unterstützt. Zwischenzeitlich wurde die Besetzung der deutschen Führungspositionen angepasst, insbesondere mit dem Ziel, den jeweiligen Teams die erforderliche Unterstützung zukommen zu lassen, um sich stärker auf die oben genannten Aktivitäten konzentrieren zu können.

Parallel zum planmäßigen und erfolgreichen Start der Produktionsphase des Reduktionsofens sammelt die Gruppe Erfahrungen im Umgang mit der neuen Anlage und ihrer innovativen Technologie.

Derzeit werden weitere Verbesserungsarbeiten und -maßnahmen durchgeführt. Seit September 2018 verzeichnen die jeweiligen Teams dank ihrer Bemühungen erste Fortschritte. Es sind weitere Anpassungen angedacht. Dies wird jedoch weitere Zeit in Anspruch nehmen wird.

Die aktuelle Produktion der beiden Öfen stieg von 8.245 t im September 2018 auf 9.600 t im Oktober 2018 und auf 11.500 t im November 2018. Nächstes Ziel ist die Produktionssteigerung auf über 12.000 Tonnen pro Monat und langfristig auf über 13.000 Tonnen pro Monat.

Das aktuelle Produktionsniveau und der im Jahr 2018 aufgelaufene Arbeitsrückstand wirken sich negativ auf die finanzielle Situation der Deutschen Gruppe, und damit auch auf die Gesamtgruppe aus.

2. Information über die Finanzlage der Gruppe

In diesem Zusammenhang geht die Gruppe davon aus, dass ihre deutschen Tochtergesellschaften ihre Finanzziele zum 31. Dezember 2018, die in der im Dezember 2016 unterzeichneten und im September 20182 revidierten Finanzierungsvereinbarung festgelegt worden sind, nicht erreichen können. Das für den deutschen Teilkonzern gesetzte Ziel zum 31.

Dezember 2018 wurde mit einem kumulierten EBITDA3 über den rollierenden 12-Monats-Zeitraum von -8,1 Millionen Euro (Verlust) angenommen, während der deutsche Teilkonzern nun einen Verlust von -10,1 Millionen Euro erwartet.

In Anbetracht der Erwartungen der Kreditgeber aus den bestehenden Finanzierungsvereinbarungen könnten die Kreditgeber bei Nichterreichung eines der

Finanzziele theoretisch ihre Finanzierung aussetzen und die sofortige Rückzahlung der gewährten Kredite in Höhe von insgesamt 59,6 Millionen Euro per 31. Oktober 2018 verlangen. Darüber hinaus könnte diese Situation die Inanspruchnahme der Treuhandvereinbarung zur

Folge haben, die als Bedingung für den am 29. Dezember 20164 mit den deutschen Tochtergesellschaften unterzeichneten Darlehensvertrag eingerichtet wurde. Damit könnte die Entkonsolidierung der deutschen Tochtergesellschaften eintreten, so dass die Treuhänder die vollen Gesellschafterrechte der Konzerngesellschaften Recylex GmbH, Weser-Metall GmbH und Harz-Metall GmbH ausüben könnten. Schließlich wäre dieser Verstoß gegen die Erfüllung der Verpflichtungen durch die deutschen Tochtergesellschaften im Rahmen des von der

Recylex S.A. bei der Glencore International AG aufgenommenen Kredits in Höhe von 16 Millionen Euro4 eine Vertragsverletzung. In diesem Fall könnte der Kreditgeber die sofortige Rückzahlung des vollen in Anspruch genommenen Betrags5 verlangen.

Auch wenn die Gruppe mehr Zeit für die Lösung ihrer derzeitigen Herausforderungen auf der Produktionsebene benötigt, um das Bleiproduktionsniveau zu optimieren, ist der

Schmelzprozess der Weser-Metall GmbH mit ihren beiden Öfen aus metallurgischer Sicht betriebsbereit. Darüber hinaus wäre das Geschäftsmodell dann zukunftsfähig, wenn der Finanzierungsrahmen, des aktuellen und prognostizierten Cashflows gerecht werden würde.

In diesem Zusammenhang hat der Konzern Gespräche mit allen seinen Finanzierungspartnern aufgenommen, um die (im Dezember 2016 gewährte und im September 2018 angepasste) Finanzierungsvereinbarung an die finanzielle Leistungsfähigkeit seiner deutschen

Tochtergesellschaften anzupassen und auszuweiten.

Wie bereits in den vorausgehenden Pressemitteilungen berichtet, wurden Maßnahmen ergriffen, um den Working-Capital-Bedarf der Gruppe an die geringere Bleiproduktion anzupassen. Es sei daran erinnert, dass die Weser-Metall GmbH derzeit der ausschließliche Auftraggeber der Recylex S.A. ist, sodass ihr Cashflow stark von dem der Weser-Metall GmbH abhängt. Vor diesem Hintergrund ist die Liquiditätssituation des Konzerns angespannt und wird genau überwacht.

Zur Erinnerung, gemäß den Bedingungen für die Gewährung der Finanzierung im Jahr 2016 hat sich die Glencore International AG gegenüber den deutschen Tochtergesellschaften der Gruppe dazu verpflichtet, insbesondere ihren spezifischen Liquiditätsbedarf (bis zu maximal 25 Millionen Euro) zu decken. Angesichts des voraussichtlichen Liquiditätsbedarfs bis Ende

Dezember 2018 haben die deutschen Tochtergesellschaften des Konzerns die restlichen 4 Millionen Euro aus dieser verfügbaren Finanzierungszusage4 in Anspruch genommen, die damit vollständig aufgebraucht ist.

In diesem Zusammenhang beläuft sich die konsolidierte Netto-Verschuldung6 per 31. Oktober 2018 auf 101,4 Millionen Euro gegenüber 101,2 Millionen Euro per 30. Juni 2018. Die liquiden

Netto-Mittel7 der Gruppe beliefen sich zum 30. November 2018 auf -7,1 Millionen Euro gegenüber -8,8 Millionen Euro zum 30. Juni 2018.

3. 24-monatiges Modernisierungsprojekt für die deutsche Konzernorganisation und interne Prozesse

Vor dem oben beschriebenen Hintergrund und um den anstehenden Herausforderungen vorzugreifen, hat der Konzern ein 24-monatiges Modernisierungskonzept für die Organisationdes Managements und der internen Prozesse in Deutschland eingeleitet, um einen zukunftsfähigen Umschwung zu schaffen.

Ziel ist es, den Konzern in Bezug auf industrielle, organisatorische und verwaltungstechnische Vorgänge wesentlich leistungsfähiger zu machen

Um Synergien zwischen den Konzerngesellschaften zu fördern, wurde damit begonnen, alle Abteilungen und Prozesse zu optimieren. Zentrale Triebkraft dieses Projekts ist die Digitalisierung der Prozesse.

4. Information zur Standortsanierung von L'Estaque

Die Recylex S.A. setzt die Sanierungsarbeiten ihres ruhenden Standort L'Estaque in Marseille fort. Die noch ausstehenden Sanierungsarbeiten belaufen sich zum 30. Juni 2018 auf 8,3

Millionen Euro (gegenüber 9,9 Millionen Euro per 31. Dezember 2017).

Die Recylex S.A. wartet den vollständigen Abschluss der Sanierungsarbeiten ab, bevor der eventuelle spätere Verkauf dieses Standorts in Erwägung gezogen wird.

5. InformationderWeser-MetallGmbH

überpotenzielleRegelverstößeeinernigerianischen Bleisäurebatterie-Aufbereitungsanlage

Die Weser-Metall GmbH wurde kürzlich über eine mögliche Missachtung von Auflagen im Gesundheit-, Sicherheits- und Umweltbereich durch mehrere nigerianische Unternehmen informiert.

Die Weser-Metall GmbH hat nur einen ihrer Lieferanten mit Sitz in Großbritannien identifiziert, der bleihaltige Sekundärrohstoffe von einem der genannten nigerianischen Unternehmen bezogen hat. Sie hat keine gewerblichen Direktkäufe bei diesem nigerianischen Unternehmen vorgenommen und wurde von ihrem Lieferanten nicht über Rechtsverstöße oder Fehlverhalten dieses Unternehmens informiert. Alle betreffenden Sekundärrohstofflieferungen an die Weser-Metall GmbH wurden von den Umweltbehörden genehmigt.

Die Weser-Metall GmbH hat sich entschieden jegliche Lieferungen von Sekundärrohstoffen aus dieser Quelle einzustellen. Sie stellt derzeit weitere Nachforschungen an.

Die Weser-Metall GmbH recycelt Blei und ist nach ISO 14001, ISO 9001 und ISO 50001 sowie als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.

Die Weser-Metall GmbH trägt mit ihrer Kompetenz in diesem Bereich zur weltweiten Kreislaufwirtschaft nach europäischen Standards bei.

  • 1 Vgl. Pressemitteilungen vom 26. Juli 2018, 28. September 2018 und 30. Oktober 2018.

  • 2 Vgl. Pressemitteilungen vom 24. September 2018 und Erläuterung 10 des verkürzten

Zwischenabschlusses zum 30. Juni 2018.

3

Betriebsergebnis zuzüglich Abschreibungen auf Sachanlagen, immateriellenVermögenswerten, Finanzanlagen und Wertverluste beim Goodwill.

  • 4 Vgl. Erläuterungen 30 und 32 des Konzernabschlusses 2017.

  • 5 Vgl. Erläuterung 10 des verkürzten Zwischenabschlusses zum 30. Juni 2018 sowie die

Erläuterungen 30 und 32 des Konzernabschlusses.

6 Ohne Eventualverbindlichkeiten - Siehe Erläuterung 1.F. zum verkürzten Zwischenabschluss per 30. Juni 2018.

7 Nettoliquidität ohne Kontokorrentkredite und beanspruchte Kreditlinien

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Urban Mining - Aufbereitung von Rohstoffen aus urbanen Quellen

Mit Betrieben in Frankreich und Deutschland ist Recylex eine europäische Gruppe, die sich auf das Blei-, Kunststoff- und Zinkrecycling sowie auf die Herstellung von Spezialmetallen spezialisiert hat. Als einer der wichtigsten Akteure in der Kreislaufwirtschaft mit seit langem bestehender Kompetenz in der Verwertung kommunaler Abfälle beschäftigt die Gruppe in Europa mehr als 660 Mitarbeiter und erzielte 2017 einen Konzernumsatz von 450 Millionen Euro. Weitere Informationen zur Recylex-Gruppe:www.recylex.fr und bei Twitter & Linkedin: @Recylex

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Pressekontakte / Investor Relations:

Gabriel ZEITLIN + 33 (0)1 58 47 29 89

gabriel.zeitlin@recylex.fr

Recylex SA veröffentlichte diesen Inhalt am 05 Dezember 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 05 Dezember 2018 20:29:03 UTC.

Originaldokumenthttp://www.recylex.fr/download.php?fileid=1730

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