PARIS (dpa-AFX) - Frankreich verlangt bei der geplanten Auto-Fusion des Opel-Mutterkonzerns PSA mit Fiat Chrysler (FCA), alle industriellen Standorte im Land zu erhalten. Der französische Staat als Anteilseigner von PSA werde auch bei der Beschäftigung sehr wachsam sein, kündigte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Donnerstag in Paris an. PSA mit den Marken Peugeot oder Citroën hat zahlreiche Fabriken im Stammland.

"Das ist eine gute Nachricht für die französische Industrie, das ist eine gute Nachricht für die europäische Industrie", sagte Le Maire mit Blick auf den geplanten Zusammenschluss. Noch vor einigen Jahren sei die französische Autobranche anfällig gewesen. Inzwischen würden zwei der fünf weltweit größten Hersteller ihr Standbein in Frankreich haben: Renault-Nissan und der geplante Verbund mit PSA und Fiat Chrysler.

Le Maire reagierte ausweichend auf Fragen von Journalisten, welche Konsequenzen die Schaffung einer Muttergesellschaft für den geplanten FCA-PSA-Konzern in den Niederlanden habe könne. "Warten Sie ab, um zu sehen, welche Vorschläge gemacht werden bei dieser Fusion", sagte er. "Wir sind erst am Anfang des Verfahrens."

Fiat Chrysler und PSA hatten sich auf offizielle Fusionsgespräche verständigt. Mit dem Deal soll der weltweit viertgrößte Hersteller entstehen. Größer als der neue Auto-Riese wären nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund. Der französische Staat hält über eine Förderbank 12,23 Prozent der Anteile bei PSA und 9,75 Prozent der Stimmrechte./cb/DP/men