BERLIN (dpa-AFX) - Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef Johann Wadephul hat Verständnis für die Verärgerung der USA über die deutschen Militärausgaben geäußert. "Die US-Kritik ist bekannt und berechtigt. Deutschland hat sich gegenüber dem gesamten Bündnis zu deutlich höheren Verteidigungsanstrengungen verpflichtet", sagte der CDU-Politiker am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Zu dem von den USA angedrohten Truppenabzug aus Deutschland äußerte sich Wadephul dagegen kritisch. Stationierungsentscheidungen würden vor allem militärisch-strategischen Überlegungen folgen. "Danach ist es kaum sinnvoll, deutlich mehr US-Truppen weiter nach Osten zu verlegen." Wadephul verwies darauf, dass die Nato unter US-Beteiligung gerade in Ulm ein neues Kommandozentrum aufbaue.

Die USA drohen aus Verärgerung über zu geringe Militärausgaben Deutschlands mit einem Teilabzug ihrer Truppen. "Es ist wirklich beleidigend zu erwarten, dass der US-Steuerzahler weiter mehr als 50 000 Amerikaner in Deutschland bezahlt, aber die Deutschen ihren Handelsüberschuss für heimische Zwecke verwenden", sagte der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, der dpa./mfi/DP/mis