DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rheinmetall-Konzern kann in der aktuellen Schwäche der Automobilindustrie weiter auf brummende Geschäfte mit Waffen und Munition setzen. Zum Jahresbeginn machte die Rüstungssparte mit deutlichen Zuwächsen den Umsatzrückgang in der Autozulieferung locker wett. Im restlichen Jahresverlauf rechnet Vorstandschef Armin Papperger mit zusätzlichen großen Aufträgen in der Sparte, die Waffensysteme, Munition, Elektronik und gepanzerte Fahrzeuge anbietet.

Der Umsatz auf Konzernebene kletterte im ersten Quartal um 6,6 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Dabei wuchs das Geschäft mit der Rüstung um fast ein Viertel, während die Autozulieferung knapp 5 Prozent weniger erlöste. Rheinmetall baut in der Sparte unter anderem Kolben, Gleitlager und Komponenten für die Abgasreinigung.

Das stabile Geschäft bei Lkw-Komponenten half, den Umsatzrückgang in Grenzen zu halten. In China verzeichneten die dortigen Gemeinschaftsunternehmen trotz des Markteinbruchs bei Pkw nur einen knappen Umsatzschwund aus eigener Kraft. Die chinesischen Joint Ventures sind in den Umsatzzahlen der Autosparte jedoch nicht enthalten.

Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 15 Prozent auf 54 Millionen Euro. Das war mehr als von Analysten zuvor erwartet. Unter dem Strich stand mit 33 Millionen Euro gut ein Fünftel mehr Gewinn.

Die Aktie des Konzerns legte am Vormittag um 5 Prozent zu auf ein neues Hoch seit Mitte des vergangenen Jahres. Von Börsianern hieß es, der Konzern habe quer durch die Bank die Markterwartungen geschlagen. Der starke Start ins Jahr sollte Sorgen um eine schwächere Geschäftsentwicklung mindern. Die Jahresprognose sei erreichbar.

Angesichts des umfassenden Nachholbedarfs bei der Beschaffung der Streitkräfte sehe der Konzern in der Rüstungssparte weiterhin große Chancen, in Deutschland wie auch international, sagte Vorstandschef Armin Papperger. In den saisonal üblicherweise schwächeren ersten drei Monaten machte das Unternehmen mit Rüstung diesmal auch einen operativen Gewinn. Im ersten Quartal lag der Auftragseingang bei Rüstung zwar mit 564 Millionen Euro gut ein Drittel unter dem starken Vorjahresquartal. Allerdings rechnen sich die Düsseldorfer für den Rest des Jahres weitere Großaufträge aus.

Die Prognosen für den Gesamtkonzern bestätigte das Management. Vor Wechselkurseffekten könnte sich auch in der Autozuliefersparte dank einer erwarteten Belebung in der zweiten Jahreshälfte noch ein leicht positiver Umsatzverlauf ergeben, hieß es./men/ari/fba