Zürich (awp) - Die Aktien von Rieter haben am Mittwoch nach der Veröffentlichung der Neun-Monats-Orderzahlen nach einem negativem Start ins Plus gedreht. Der Spinnereimaschinenbauer hat mit den Auftragseingängen die Analystenschätzungen verfehlt. Auch der Ausblick wird in ersten Kommentaren als nicht allzu zuversichtlich eingestuft. Jedoch war der Aktienkurs bereits in den Vorwochen in Erwartung einer Marktabschwächung deutlich unter Druck gekommen, wobei die Korrektur übertrieben ausgefallen sein könnte.

Die Rieter-Aktien notieren um 09.30 Uhr 0,7 Prozent höher auf 137,40 Franken. Der Aktienkurs hatte in der Vorwoche bei 126,60 Franken den tiefsten Stand seit Januar 2015 markiert. Gegenüber dem Hoch bei 258,80 Franken vom Januar war das ein Minus von über 50 Prozent. In den vergangenen Tagen hat sich der Kurs etwas erholt. Der Gesamtmarkt (SPI) steht zeitgleich 0,9 Prozent höher.

Der Auftragseingang im dritten Quartal habe in allen Segmenten unter den Erwartungen gelegen, schrieb der Analyst der ZKB. Der Ausblick sei nicht zuversichtlich. Ohne China, Indien und Türkei sei der Bestellungseingang in Asien gestiegen, insbesondere in Vietnam. In China war die Entwicklung stabil. Für indische Kunden hätten die Herausforderungen bei der Finanzierung von Aufträgen zugenommen, was zu einer Abschwächung der Nachfrage führte. In der Türkei war die Nachfrage gering. Die ZKB bewertet Rieter mit "Marktgewichten".

Der Experte von Baader Helvea sieht die Abschwächung im Rahmen der Erwartungen. Die Zahlen hätten rund 1 Prozent unter den Schätzungen gelegen. Bei der regionalen Entwicklung sei China mit einer stabilen Entwicklung besser gewesen als erwartet, Indien jedoch mit einem Rückgang, schwächer als geschätzt. Das sehr niedrige Niveau in der Türkei sei so erwartet worden. Die Zyklus-Abschwächung betreffe insbesondere die Sparte Machine&Systems, währen Komponenten und Ersatzteile nur geringfügig nachgaben. Der Analyst sieht den Aktienkurs derzeit rund 30 Prozent unter dem Fair Value. Das Rating lautet "Buy" bei einem Kursziel von 220 Franken.

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