Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

ROCHE: Severin Schwan, CEO des Pharmakonzerns Roche, macht sich gewisse Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit von Europa im Gesundheitswesen. "Wir stehen an einer Schwelle, wo insbesondere die Digitalisierung bei der Forschung und Entwicklung von Medikamenten eine ganz wesentliche Rolle spielt", sagte er in einem Interview mit der "Schweiz am Wochenende". "Unsere Biologen, Chemiker und Mediziner müssen zunehmend auch mit Informatikern zusammenarbeiten, um ein neues Medikament zu entwickeln. Da haben die USA die Nase vorn. Gleichzeitig investiert China massiv in die Nutzung grosser Datenmengen, also Big Data, und künstliche Intelligenz. Europa hat hier einen strukturellen Nachteil." In Europa gebe es aufgrund der gewachsenen Strukturen eine starke Fragmentierung von relevanten Datensätzen im Gesundheitswesen. Da seien die USA und China weiter. Und das Problem Europas zeige sich exemplarisch an der Schweiz. "Das Land ans sich ist nicht nur klein, sondern auch innerhalb der Grenzen stark fragmentiert." Es brauche deshalb massive Anstrengungen, um nicht den Anschluss zu verlieren. (Schweiz am Wochenende, S.10; siehe auch separate Meldung)

LAFARGEHOLCIM: Beat Hess, der Verwaltungsratspräsident von LafargeHolcim, weist die Aussage, die Fusion von Lafarge und Holcim sei ein Misserfolg, von sich. "Wir liegen seit Jahresbeginn an der Spitze aller SMI-Werte. Das Geschäft läuft seit Mitte letzten Jahres sehr gut. Sie sehen daran, es geht in die richtige Richtung vorwärts", sagte er in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". "Wir haben zu Beginn der Fusion viel Zeit verloren und wurden damals auch von einigen Ereignissen überrascht, auf die wir keinen Einfluss hatten. Diese Phase liegt jetzt eindeutig hinter uns." Hess verteidigte weiter die mit der Aufgabe des Aktienrückkaufs geänderte Strategie. "Wir kamen nach intensiven Diskussionen zum Schluss, dass wir das Geld für Unternehmen und Aktionäre wertschaffender einsetzen können, als damit eigene Aktien zurückzukaufen." Mit der Entwicklung des Aktienkurses zeigte er sich dennoch zufrieden: "Beim Aktienkurs geht es seit Jahresbeginn Schritt für Schritt bergauf. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass das erst der Anfang ist." (NZZaS, S.31, siehe auch separate Meldung)

UBS: Der Abschluss der mehrjährigen Untersuchungen der EU im Zusammenhang mit möglichen Währungsmanipulationen steht offenbar kurz bevor. Der UBS könnte damit eine weitere Busse drohen. Die EU bereite die Ankündigung der Resultate vor, heisst es in einem Artikel der "Financial Times". Dies könnte noch im Monat Mai geschehen, so die Zeitung, die sich dabei auf mehrere mit der Sache vertraute Personen bezieht. Im Fokus stehen nebst der UBS, die Royal Bank of Scotland, JP Morgan Chase, Citigroup, Barclays und HSBC. (FT, Wochenendausgabe, S.13)

STADLER RAIL: Der Ostschweizer Bahnhersteller Stadler Rail hofft für seinen für die SBB entwickelten Zug "Smile" auf weitere Abnehmer ausserhalb der Schweiz. Die SBB habe zwar eine Option auf 92 weitere Züge - nebst den bereits bestellten 29 - dass diese aber eingelöst werde, sei keineswegs gesichert, heisst es in einem Artikel der "NZZ am Sonntag". Die SBB würden sich frühestens in ein bis zwei Jahren Gedanken über eine mögliche neue Bestellung machen, zitiert die Zeitung Christian Frisch, den Leiter Rollmaterialentwicklung bei den SBB. Und laut der Zeitung scheine aus heutiger Sicht der Bedarf an weiteren Fahrzeugen eher gering. Laut Stadler-Chef Thomas Ahlburg kann Stadler den Zug aber auch an Bahnunternehmen in anderen Ländern verkaufen. Interessant wäre etwa Skandinavien und dort insbesondere Schweden. Pläne für Hochgeschwindigkeitsverbindungen gebe es zudem auch zwischen den Niederlanden und Belgien. (NZZaS, S.33)

RENTENREFORM: Der Verband der Pensionskassen Asip fordert eine Senkung des Mindestumwandlungssatzes von 6,8 auf 5,8 Prozent ab 2021. Damit gäbe es pro 100'000 Franken Alterskapital noch eine Jahresrente von 5'800 Franken, was einer Reduktion gegenüber den 6'800 Franken um rund 15 Prozent entspräche. Damit das Leistungsniveau in der 2. Säue trotzdem erhalten bleibe, schlage der Asip eine Reihe von ausgleichenden Massnahmen vor, heisst es in einem Artikel der "SonntagsZeitung". So sollen etwa Arbeitnehmer und Arbeitgeber pro Jahr rund 2,1 Milliarden Franken mehr Beiträge leisten und die Versicherten bereits ab 20 Jahren in die Pensionskasse einzahlen und nicht erst ab 25 Jahren wie es heute noch üblich ist. Ausserdem soll der obligatorisch versicherte Jahreslohn erhöht werden, was Geringverdienende und Teilzeitarbeitende besser stellt. (SoZ, S.1,37)

cf/