Zürich (awp) - Die Roche-Titel sind im frühen Donnerstagshandel mehrheitlich gut gefragt. Der Pharmakonzern hat im Halbjahr dank boomender neuer Medikamente die Erwartungen erneut übertroffen und den Ausblick auf das Gesamtjahr bereits zum zweiten Mal angehoben. Die Analysten zeigen sich in ihren ersten Reaktionen angetan.

Die Roche-Genussscheine notieren um 9.30 Uhr 0,9 Prozent höher auf 266,10 Franken. Den höchsten Stand erreichten die Valoren kurz nach Eröffnung bei 267,50 Franken, kurzzeitig rutschen sie im frühen Handel aber gar ins Minus ab. Der SMI steht zur Berichtszeit 0,4 Prozent im Plus.

In der Analystengemeinde zeigt man sich durchs Band zufrieden. Ein starkes erstes Halbjahr sei es gewesen, loben ZKB und Goldman Sachs die Performance. Das US-Haus verweist dabei auf die gute Ergebnisqualität.

Damit ist gemeint, dass vor allem die neuen Produkte auf eine sehr gute Nachfrage stossen. Die UBS hebt dabei insbesondere die gute Entwicklung von Hemlibra, einem Präparat zur Behandlung der Bluterkrankheit, hervor. Aber auch Tecentric und Ocrevus hätten die Konsensschätzungen deutlich übertroffen, ergänzen Vontobel und die ZKB.

Die Zuwächse der neuen Produkte vermochten die Rückgänge der "alten" Blockbuster nach Patentabläufen mehr als zu kompensieren. Die CS übertitelt ihren Kommentar denn auch mit "Roche unbeeindruckt von Biosimilars". Für die ZKB dürften erste Biosimilars zu Rituxan und Herceptin im entscheidenden US-Markt ab dem dritten Quartal und zu Avastin ab dem vierten Quartal des laufenden Jahres Spuren hinterlassen. Roche-CEO Severin Schwan gibt sich aber zuversichtlich, dass die Pharmasparte trotz dieser stärkeren Konkurrenz auch im nächsten Jahr weiter wachsen wird.

Etwas weniger gut kommt im Urteil der Analysten die kleinere Sparte Diagnostics weg. Diese hat die Erwartungen einmal mehr nicht ganz erfüllt. Schwach sei zum ersten Mal die sonst starke Tissue-Diagnostik gewesen, erklärt die ZKB.

Die Erhöhung des Ausblicks für das Gesamtjahr wurde von einigen Analysten zwar erhofft, aber nicht unbedingt in diesem Umfang. Gemäss Jeffries ist die neue Guidance im aktuellen Konsens denn auch noch nicht vollumfänglich enthalten. Die Experten sehen für die EPS-Konsensschätzung daher ein Aufwärtspotential von 1 bis 5 Prozent.

gab/uh