Zürich (awp) - Roche-Genussscheine werden am Dienstag von Investoren verstärkt gesucht. Die Genussscheine ziehen einen Tag nach dem Investorentag deutlich an. Analysten zeigen sich durch die Bank überzeugt von Strategie und Portfolio des Pharmariesen.

Mit einem Kursplus von mittlerweile 1,4 Prozent sind die Papiere etwa eine Stunde nach Handelsbeginn der grösste Gewinner unter den Blue Chips. Generell sind Werte aus der eher defensiven Gesundheitsbranche an diesem Morgen gefragter, wie die Aufschläge bei Vifor Pharma, Alcon, Novartis, Sonova oder Lonza zeigen. Der Leitindex SMI gewinnt dank der festeren Schwergewichte 0,35 Prozent hinzu.

In ihren Kommentaren sind sich die Analysten einig, dass sie allesamt aus dem Investorentag mit mehr Optimismus herausgegangen sind. Das liegt sowohl an der Forschungs-Pipeline als auch an den zuletzt lancierten Mitteln. Denn gerade die neueren Lancierungen wie das MS-Mittel Ocrevus oder auch das Blutermedikament Hemlibra tragen dazu bei, dass Roche die erwarteten Umsatzeinbussen durch Nachahmerprodukte mehr als ausgleichen kann.

"Das Thema Gegenwind durch Biosimilars dürfte schon bald der Vergangenheit angehören", heisst es beispielsweise bei der Deutschen Bank. Es sei dem Konzern gelungen, das Vertrauen und die Zuversicht in die Pipeline zu stärken, schreibt Analyst Richard Parkes.

Wie es Richard Vosser von JPMorgan aufschlüsselt, erwarten den Markt in den kommenden 16 Monaten ebenso viele wichtige Nachrichten von Roche. Dabei geht es in 14 Fällen um die Ergebnisse derzeit laufender Forschungsprogramme und in zwei Fällen um Zulassungsentscheide. Das Potenzial dieser laufenden Studien sei derzeit kaum im Kurs enthalten. Die Aktien böten damit ein deutlichen Aufwertungspotenzial, schreibt Vosser. Dieser Meinung schliessen sich auch die übrigen Experten an. Bei der Deutschen Bank heisst es, die Aktie könnte am Ende wieder mit einer Prämie gegenüber der Branche gehandelt werden, während sie derzeit mit einem Abschlag von etwa 10 Prozent notiert.

Bei der UBS hebt Michael Leuchten die Verschiebungen im Portfolio hervor. Roche sei zwar nach wie vor stark in der Onkologie, der Bereich Neurowissenschaften sei aber mittlerweile auch eine nicht zu verachtende Grösse. Für ihn ist aber vor allem ein weiterer Aspekt am gestrigen Tag von Bedeutung. Jenseits der klinischen Entwicklung habe Roche nämlich auch einen Einblick in sein operatives Modell gegeben und wie dieses an die neuen Anforderungen angepasst worden sei. Auch hier beweise Roche, dass der Einfluss der Biosimilars erfolgreich abgefedert werden könne.

hr/cf