Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche stösst mit seinem Mittel Ocrevus in Grossbritannien bei der nationalen der Gesundheitsbehörde NICE auf Widerstand. Die Behörde empfiehlt sie den Einsatz des Mittels ausschliesslich zur Behandlung der schubförmig remittierenden MS (RRMS). Die Behandlung der primär progredienten MS (PPMS), also der eher schleichend verlaufenden Variante, empfiehlt das Amt dagegen nicht.

Der Stellungnahme der NICE zufolge erfüllt die Kosteneffizienz einer Behandlung von PPMS-Patienten mit Ocrevus nicht die Ansprüche der Behörde. Vielmehr überstiegen sie das, was die Experten der NICE als "akzeptabel" bezeichnen. Dabei ist Ocrevus derzeit das einzige Mittel zur Behandlung dieser selteneren Form der MS.

Roche selbst schreibt in einer Stellungnahme, die AWP vorliegt, dass man bemüht sei, Kosten nicht zu einer Hürde für den Zugang zu Medikamenten werden zu lassen. Daher habe man der NICE einen Indikations-spezifischen Preis vorschlagen wollen, um Ocrevus auch PPMS-Patienten zugänglich zu machen. Dies habe die Behörde aber mit der Begründung abgelehnt, dass unterschiedliche Preise bei einem Medikament nicht zulässig seien.

Man sei nun weiterhin bestrebt, mit der NICE zusammenzuarbeiten, um PPMS-Patienten einen Zugang zu dem Mittel zu gewähren.

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