Basel/London (awp) - Offenbar hat der Pharmakonzern Roche bisher im Vereinigten Königreich durchgeführte Aktivitäten im Bereich Arzneimittelsicherheit aus dem Land weg verlagert. Hintergrund ist laut einem Bericht des "Wall Street Journal" vom Donnerstag das geltende EU-Recht. Nach diesem müssten Inhaber von Medikamentenzulassungen, die über die Europäische Arzneimittel-Agentur vergeben wurden, ihren Sitz im Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) haben.

Laut dem Bericht ist der Schritt auch teilweise ein Grund dafür, weshalb der Konzern bisher keine Geheimhaltungsvereinbarung mit der britischen Regierung über seine Vorbereitungspläne für den Eintritt eines sogenannten No-Deal-Brexits unterzeichnet hat. Das Unternehmen wollte dies gegenüber der Zeitung so allerdings nicht bestätigen.

Es sei denn auch möglich, dass Roche beschlossen habe, die Aktivitäten und das damit verbundene Personal wegen der grossen Unsicherheit, die durch den Stillstand im Brexit-Prozess verursacht wurde, zu verlegen, hiess es weiter.

Gemäss dem derzeitigen Zeitplan wird das Vereinigte Königreich die EU am 29. März verlassen. Das Parlament hat diese Woche ein Brexit-Abkommen abgelehnt, das die britische Premierministerin Theresa May mit der EU ausgehandelt hatte.

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