Zürich (awp) - Der Pharmakonzern Roche veröffentlicht am Mittwoch, 17. Oktober, Umsatzzahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahrs 2019. Insgesamt haben zwölf Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

9Mte 2019E
(in Mio Fr.)           AWP-Konsens     9Mte 2018A   

Umsatz Gruppe            45'524          42'080         
Umsatz Pharma            36'034          32'702         
- Herceptin               4'709           5'307        
- Mabthera/Rituxan        4'869           5'110          
- Avastin                 5'348           5'108        
- Ocrevus                 2'689           1'673         
- Tecentriq               1'271             524         
- Hemlibra                  900             113         
Umsatz Diagnostics        9'482           9'378         

FOKUS: Wie so oft werden bei Roche erst einmal die Biosimilars im Mittelpunkt stehen und wie stark sie sich auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt haben. Immerhin kommen nach und nach auch in den USA Nachahmerprodukte für die wichtigsten älteren Blockbuster wie Herceptin und Avastin auf den Markt.

Da Roche selbst beim letzten Investorentag noch erklärt hatte, dass sich der negative Einfluss voraussichtlich ab dem vierten Quartal verstärken dürfte, weil dann mit mehr Nachahmerprodukten zu rechnen ist. Vor diesem Hintergrund gehen die meisten Analysten davon aus, dass Roche auch im zurückliegenden dritten Quartal ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erreicht haben wird. Dabei dürfte die Pharmasparte vor allem dank der neu zugelassenen Mittel erneut stark gewachsen sein.

ZIELE: Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Ende Juli hatte Roche zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Prognose nach oben angepasst. So erwartet das Management nun für den restlichen Jahressverlauf zu konstanten Wechselkursen ein Verkaufswachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Beim Kerngewinn je Titel wird zu konstanten Wechselkursen weiter ein Wachstum angestrebt, das weitgehend dem Verkaufsplus entsprechen soll. Damit hatte Roche letztlich auch die Gewinnprognose erhöht.

PRO MEMORIA: Seit der Vorlage der Halbjahreszahlen Ende Juli sorgte Roche vor allem wegen der immer wieder verschobenen Übernahme des Genspezialisten Spark Therapeutics für Schlagzeilen. Roche-CEO Severin Schwan zeigte sich bislang zuversichtlich, die Transaktion bis Ende 2019 über die Bühne zu bringen.

Daneben ist es natürlich die Forschungs-Pipeline sowie Nachrichten über Zulassungen, die das Nachrichtenaufkommen beherrschten. So hat Roche für sein Immuntherapeutikum Tecentriq etwa Zulassungen in verschiedenen Regionen zur Behandlung bestimmter Lungenkrebsarten erhalten. Auch bei dreifach negativem Brustkrebs darf Tecentriq künftig in der EU eingesetzt werden.

Forschungserfolge wiederum hat der Konzern etwa mit Satralizumab bei der Behandlung von Neuromyelitis optica Spektrumstörung (NMOSD) verzeichnet. NMOSD ist eine Gruppe seltener chronisch-entzündlicher Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Aber auch in der Onkologie hat Roche mit Tecentriq Erfolge in der Behandlung von bestimmten Lungenkrebs oder ermutigende Ergebnisse bei Leberkrebs verbucht.

AKTIENKURS: Mit einem Plus von annähernd 19 Prozent haben sich die Genussscheine des Pharmakonzerns im bisherigen Jahresverlauf in etwa mit dem Leitindex SMI entwickelt, bei dem ein ähnlicher Anstieg zu Buche steht. Aktuell kosten die Bons 289,30 Franken das Stück und sind damit nur knapp günstiger als zum bisherigen Jahreshoch, das sie vor zwei Wochen bei 290,45 Franken erreicht hatten.

Website: www.roche.com

hr/jl