FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von ProSiebenSat.1 kommen im MDax einfach nicht auf die Beine. Weil alternative Angebote wie etwa Streaming-Dienste dem Medienkonzern das Leben schwer machen, befinden sie sich seit Ende 2015 auf einer nicht abreißenden Talfahrt. Am Freitag steuern sie nun mit einem Minus von 1,8 Prozent auf 14,15 Euro auf ein Tief seit Ende 2011 zu. Vor wenigen Wochen hatten sie dieses bei 13,90 Euro markiert.

Einem Händler zufolge brauchen TV-Konzerne derzeit ein Management mit der Bereitschaft, eine klare Strategie aufzustellen. Alle führten derzeit zwar Video-On-Demand-Angebote ein, in der Regel könnten die Budgets aber nicht mit denen von Internetriesen wie Amazon, Netflixund demnächst wohl auch Apple mithalten. Der iPhone-Konzern hat am Montag ein Event in seinem Hauptquartier in Cupertino angesetzt, bei dem es um einen neuen Videodienst gehen soll.

Wie der Börsianer betonte, macht ProSiebenSat.1 vor diesen Hintergründen auf ihn einen besonders hoch bewerteten Eindruck. Dem Strudel nicht entziehen kann sich aber auch die RTL Group: deren Papiere fielen am Freitag aber moderater um 0,9 Prozent auf 50 Euro. Das zuletzt erreichte Langfristtief unter 45 Euro ist aber auch hier nicht weit entfernt./tih/mis