(neu: mehr Analysten-Stimmen und Aktienkurs)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Viel Kummer und ein wenig Freude haben die deutschen Fernsehkonzerne ihren Aktionären am Donnerstag bereitet: Während RTL nun zuversichtlicher in die Zukunft blickt, schockte ProSiebenSat.1 die Investoren mit einer weiteren Prognosesenkung wegen Herausforderungen im TV-Bereich.

Die Papiere von ProSiebenSat.1 brachen daraufhin als klares Schlusslicht im kaum veränderten Leitindex Dax um zuletzt 7,44 Prozent auf 26,24 Euro ein. Dies war der zweite herbe Rückschlag nach dem Kursrutsch von fast 15 Prozent Ende August diesen Jahres, als der Medienkonzern bereits auf den schwachen TV-Markt hingewiesen hatte.

Seitdem kamen die Anteilsscheine nicht mehr richtig auf die Beine. Zwischenzeitliche Kurserholungen erwiesen sich immer wieder als Strohfeuer. Mittlerweile notieren die Papiere wieder auf dem Niveau von Anfang 2013.

Händler sagten nun am Donnerstag, die revidierten Prognosen des Dax- Konzerns überraschten eigentlich nicht wirklich. Allerdings seien bei dem Konzern seit einiger Zeit Leerverkäufer am Werk. Dies bedeutet, dass viele Anleger auf weiter fallende Kurse gewettet haben.

Auch Analysten äußerten sich skeptisch. So strich die Expertin Annick Maas vom Investmenthaus Liberum ihre Kaufempfehlung für die Papiere von ProSiebenSat.1 und reduzierte zudem das Kursziel von 40,00 auf 32,00 Euro. Der Konzern habe nun schon zum vierten Mal in diesem Jahr den Ausblick gesenkt. Maas kürzte ihre Schätzungen und rechnet auch mit sinkenden Markterwartungen.

Die Sendergruppe RTL aber schlug sich in dem europaweit schwachen TV-Werbemarkt wacker. Gute Quartalsergebnisse in Deutschland, Frankreich und Belgien stimmten das Management dann auch zuversichtlich, im Gesamtjahr 2017 ein höheres Ergebnis zu erreichen als ursprünglich angepeilt.

Ein Händler sprach von starken Quartalszahlen. Insbesondere das operative Ergebnis habe positiv überrascht. RTL habe damit anscheinend weitaus besser abgeschnitten als der Wettbewerber ProSiebenSat.1.

Die Aktien von RTL lagen zuletzt moderat im Plus und gehörten damit zu den besseren Werten im ebenfalls wenig bewegten MDax . Seit Jahresbeginn gerechnet steht aber ein Minus von fast 8 Prozent zu Buche, während der der mittelgroßen Werte um mehr als 21 Prozent gestiegen ist. ProSiebenSat.1 sind im bisherigen Jahresverlauf derweil abgeschlagenes Schlusslicht im Dax mit einem Minus von rund 28 Prozent./la/mis/jha/

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Unternehmen im Artikel: RTL Group S.A., Prosiebensat 1 Media SE