FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von SAF-Holland haben sich am Freitagvormittag nach anfänglichen Gewinnen doch noch deutlich auf Talfahrt begeben. Am Markt hieß es, durchwachsene Resultate und Zielsetzungen hätten den Anlegern zunächst die Richtungsfindung erschwert. Letztlich entschieden sie sich aber fürs Negative: Die Aktie fiel gegen Mittag um 4,5 Prozent auf 11,80 Euro und gehörte so zu den größten Verlierern im SDax.

"Die Ergebnisse sind ganz schön vertrackt", fasste ein Händler das Zahlenwerk des Zulieferers für die Nutzfahrzeugindustrie zusammen. Zwiespältig waren vor allem die Aussagen zum Ausblick, wo das Unternehmen die Spanne für das organische Wachstum im Gesamtjahr von 5 bis 7 Prozent auf 9 bis 10 Prozent nach oben schraubte, was auf den ersten Blick am Markt gut ankam. In den ersten Handelsminuten hatte das Papier mit bis zu 3 Prozent im Plus gelegen.

Der Teufel lag dann aber wegen Einmaleffekten im Detail, denn bei der nachhaltigen Profitabilität sind die Perspektiven anders. Bei der Ebit-Marge auf bereinigter Basis gab SAF zu, dass wohl nur das untere Ende des bisher angepeilten Bereichs von 7 bis 8 Prozent erreichbar sei. Dabei hatte SAF die Zielspanne erst im Juli von zuvor 8 bis 8,5 Prozent gesenkt. Ein Händler verwies im Zahlenwerk für das dritte Quartal auf einen Sonderertrag in Höhe von 4,4 Millionen Euro aus der Abwicklung eines Medical Plans in den USA.

Mit dem Kursrutsch fielen die Aktien von SAF-Holland am Freitag erstmals seit fast zwei Jahren wieder unter die Marke von 12 Euro. Vor wenigen Tagen hatten sie diese gerade noch so behauptet, nun aber fehlte es der Aktie an der nötigen Unterstützung. Im Januar war sie noch über 20 Euro auf einen Rekord gestiegen, dann aber ging es stetig bergab. Im Nebenwerteindex SDax gehören sie mit einem Jahresverlust von rund einem Drittel inzwischen zu den schwächsten Werten./tih/ag/jha/