PARIS (awp international) - Der französische Triebwerksbauer und Technologiekonzern Safran wagt nach einem Gewinneinbruch infolge der Corona-Krise wieder eine Prognose für das laufende Jahr. Der Umsatz dürfte auf vergleichbarer Basis etwa 35 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Paris mit. Davon sollen rund 10 Prozent als bereinigter operativer Gewinn bei Safran hängen bleiben. Konzernchef Philippe Petitcolin baut darauf, dass der Flugverkehr schrittweise wieder anzieht, und dass Boeings Krisenjet 737 Max im vierten Quartal wieder in den Liniendienst geht.

Safrans Ableger CFM liefert die Triebwerke für den Flugzeugtyp, der seit März 2019 nach zwei tödlichen Abstürzen nicht mehr abheben darf. Boeing fährt die Produktion nach einem mehrmonatigen Stopp derzeit erst langsam wieder hoch. Die Safran-Führung erwartet nun, dass der Konzern in diesem Jahr etwa 800 Antriebe vom Typ Leap ausliefern kann. Ende April sollten es noch rund 1000 werden. Das Leap-Triebwerk kommt ausser bei Boeings Mittelstreckenjet 737 Max auch bei etwa jedem zweiten Exemplar von Airbus' Konkurrenzmodell A320neo zum Einsatz.

Im ersten Halbjahr brach Safrans Umsatz um knapp 28 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro ein. Der bereinigte operative Gewinn sackte um rund die Hälfte auf 947 Millionen Euro zusammen. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 501 Millionen Euro, 63 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen hatte seine Produktion deutlich gekappt und einen Grossteil seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Im zweiten Halbjahr, so hofft der Vorstand, soll dem Konzern wieder mehr Geld zufliessen als abfliesst./stw/fba