Der Konzern plant mit dem chinesischen Autohersteller Anhui Jianghuai die gemeinsame Produktion von reinen Elektrofahrzeugen. Beide Unternehmen hätten dazu eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, teilte VW am Mittwoch mit. Damit starteten die Verhandlungen über die Gründung eines Joint Ventures. Der Wolfsburger Konzern hat angekündigt, in den nächsten zehn Jahren mehr als 30 neue, rein batteriebetriebene Fahrzeuge zu entwickeln. "Wir wollen in der Elektromobilität eine führende Position einnehmen", bekräftigte VW-Chef Matthias Müller.

Bis 2025 hat sich VW ein Absatzziel von zwei bis drei Millionen Elektroautos im Jahr vorgenommen. Müller wies am Dienstagabend auf den für kommendes Jahr geplanten E-Golf für längere Strecken hin. "Wir werden jetzt im Januar dann einen Golf mit einer Reichweite von echten 300 Kilometern auf den Markt bringen", sagte er in Linz. Der Kleinwagen Up solle mit einer Batterieladung circa 200 Kilometer weit fahren können. Audi und Porsche haben Pläne für Fahrzeuge mit noch größerer Reichweite, um dem Elektroautopionier Tesla Paroli zu bieten.

CHINA SETZT AUF ELEKTROAUTOS - HOHE SUBVENTIONEN

Eine verbindliche Vereinbarung wollen VW und Anhui Jianghuai (JAC) in den nächsten Monaten abschließen. Die Kooperation erstrecke sich auf Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb rein batteriebetriebener Fahrzeuge. Hybridwagen, die einen Elektro- mit einem Verbrennungsmotor für eine längere Reichweite verbinden, sind nicht geplant. Auch Mobilitätsdienstleistungen soll das Gemeinschaftsunternehmen entwickeln.

Mit China, dem wichtigsten Absatzland des Konzerns, beackert VW den weltweit größten Markt für Elektroautos. Dank staatlicher Anreize zum Umstieg auf die emissionsarmen Fahrzeuge wächst die Nachfrage dort rasant. Im vergangenen Jahr flossen in der Volksrepublik umgerechnet gut vier Milliarden Dollar an Subventionen. Der Marktanteil lag Ende Juli aber mit 1,4 Prozent kaum höher als in Europa.

Neben SAIC Motor und der FAW Group ist JAC der dritte Partner von Volkswagen in China, wo die westlichen Autobauer nur zusammen mit chinesischen Herstellern produzieren dürfen. JAC ist der neuntgrößte heimische Autobauer. Er produziert Pkw, Nutzfahrzeuge und Komponenten wie Fahrwerke, Getriebe und Motoren. In den ersten sechs Monaten 2016 lieferte JAC 333.639 Fahrzeuge und Fahrwerke aus. Zum Vergleich: Allein die Marke Volkswagen setzte im ersten Halbjahr fast 1,4 Millionen Fahrzeuge in China ab.