SEOUL (awp international) - Dem Smartphone-Marktführer Samsung macht der schärfere Wettbewerb in der Branche zu schaffen. Der Markt stagniere, hinzu kämen hohe Werbekosten, teilte das Technologieunternehmen am Dienstag in Seoul mit. Der Apple -Rivale bekommt zudem weiter kräftig die Konkurrenz aus China zu spüren. Auch die schwächere Nachfrage nach Speicherchips belastet den Konzern.

In ihrem Ergebnisausblick für das vierte Quartal 2018 rechnen die Südkoreaner mit einem Rückgang des operativen Gewinns um 29 Prozent im Vergleich zum Jahr davor auf 10,8 Billionen Won (8,4 Mrd Euro). Erwartet werde zudem, dass das Ergebnis auch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres aufgrund der schwierigen Bedingungen im Chipgeschäft schwächer ausfalle.

Die Situation dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte verbessern, hiess es. "Wir werden unsere Marktführerschaft durch technologische Innovationen festigen, darunter klappbare Smartphones und 5G-Modelle", betonte das Unternehmen.

Erst kürzlich hatte Samsung-Manager Mario Winter sich zuversichtlich für die Smartphone-Sparte gezeigt: Vor allem das Geschäft mit Premium-Geräten wachse noch immer zweistellig, sagte Winter. "2019 wird ein gutes Jahr für Smartphones." Eine Herausforderung werde es aber auch im kommenden Jahr für die Hersteller sein, ihre Produkte von denen der Konkurrenz abzuheben. "Es ist schon schwer für den Kunden, Unterschiede zwischen den Modellen zu finden."

Beim Umsatz geht das Flaggschiff-Unternehmen der Samsung-Gruppe von einem Rückgang um 10,6 Prozent auf 59 Billionen Won aus. Genaue Geschäftszahlen legt der führende Anbieter von Smartphones, Speicherchips und Fernsehern wie üblich erst zu einem späteren Zeitpunkt vor. Es ist aber unüblich für Samsung, den Ergebnisausblick wie in diesem Fall näher zu kommentieren. Das Unternehmen sprach von "wachsenden Makro-Unsicherheiten".

Samsung führte das schlechtere operative Ergebnis im Speicherchip-Geschäft auf eine "Anpassung der Bestände der Rechenzentren-Kunden zurück". Dies habe nicht nur die Produktlieferung reduziert, sondern auch die Preise stärker als erwartet gedrückt. Mit Chips verdient das Unternehmen mit Abstand das meiste Geld.

Erst zu Jahresbeginn hatte Konkurrent Apple seine Umsatzprognose für die vergangenen drei Monate gesenkt. Die kräftige Korrektur gehe vor allem auf die schwächeren iPhone-Verkäufe in China zurück, betonte Konzernchef Tim Cook. Apple habe die allgemeine wirtschaftliche Abschwächung in dem Land und ihre Folgen unterschätzt. Zu diesem Abschwung habe auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China beigetragen./dg/so/gri/DP/fba