Den Vorbereitungen auf die Mega-Emission stehe nichts mehr im Wege, nachdem die Übernahme von 70 Prozent am Petrochemie-Konzern Saudi Basic Industries und eine milliardenschwere Anleihe unter Dach und Fach seien, sagte Energieminister Khalid al-Falih am Dienstag in Wien. Er ist auch Aufsichtsratschef von Aramco. Die 69 Milliarden Dollar schwere Übernahme hatte die Pläne für den Börsengang verzögert, der eigentlich schon 2018 über die Bühne gehen sollte. "Wir haben nie aufgehört, über den Börsengang zu sprechen", betonte al-Falih. "Nachdem all diese Themen geklärt sind, können wir mit der Planung beginnen." Man habe stets klargemacht, dass er im Zeitraum 2020/2021 stattfinden werde.

Saudi-Arabien war offiziell nie von den Plänen abgerückt. Banker hatten aber im vergangenen Jahr berichtet, dass die auf bis zu 100 Milliarden Dollar veranschlagte Aktienemission auf die lange Bank geschoben worden sei. Seit Kronprinz Mohammed bin Salman vor zwei Wochen 2020 oder 2021 als Termin genannt hatte, buhlen Investmentbanken wieder um lukrative Aufträge. Zwar hatte Saudi-Arabien 2016 bereits JPMorgan, Morgan Stanley und HSBC mit der Federführung beim Börsengang beauftragt und später Moelis & Co und Evercore zusätzlich als Berater angeheuert.

Doch hoffen andere Banken, dass sie bei neuen Anlauf eine größere Rolle spielen könnten, wie Insider sagen. Nach den Äußerungen bin Salmans hätten zahlreiche Investmentbanker Aramco um Gespräche gebeten. Der Prinz will die Erlöse aus der Emission verwenden, um die Wirtschaft des Golf-Staates weniger abhängig vom Erdöl zu machen. Dabei hatte ihm eine Bewertung von zwei Billionen Dollar für Saudi Aramco vorgeschwebt. Doch waren vor dem ersten Anlauf die Zweifel bei Anlegern gewachsen, ob diese auch gerechtfertigt sei.