Luterbach (awp) - Der Komponentenhersteller Schaffner hat im Geschäftsjahr 2017/18 (per 30.9.) das zweite Mal in Folge den Umsatz gesteigert und dabei einen neuen Rekordwert markiert. Auch der operative Gewinn nahm deutlich zu, allerdings wurde dieser von verschiedenen Faktoren etwas verzerrt. Der Reingewinn nahm wegen einer Anpassung im Zusammenhang mit der Änderung der Steuerpraxis in den USA unterproportional zu.

Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um gut 13 Prozent auf 221,5 Millionen Franken und der Auftragseingang um 12 Prozent auf 223,5 Millionen. Dies sei der bisher höchste in der Unternehmensgeschichte erzielte Umsatz, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Mit einem Umsatzwachstum von Lokalwährungen von 9,6 Prozent im Gesamtjahr ist das Wachstum im zweiten Semester gegenüber dem ersten allerdings leicht zurückgekommen, als es noch bei etwas über 10 Prozent gelegen hatte.

Das stärkste Wachstum ergab sich in der mit einem Umsatzanteil von 45 Prozent wichtigsten Region Europa (+20%), während die Verkäufe in Asien, wo gut ein Drittel des Umsatzes generiert wird, um 9 Prozent anzogen und in Nordamerika um 5 Prozent.

Turnaround bei Power Magentics macht Fortschritte - dennoch Verlust

Die Divisionen EMC erwirtschaftete als wichtigste gut die Hälfte des Umsatzes und wuchs mit einem Plus von 18 Prozent auch am stärksten. In der Division Power Magnetics, welche zuletzt Probleme hatte, machte der Turnaround laut Schaffner "deutliche Fortschritte", bei einem Wachstum von 13 Prozent ergab sich aber wegen Restrukturierungskosten dennoch eine operativer Verlust.

Auf Unternehmensebene legte das operative Ergebnis (EBIT) um rund die Hälfte auf 17,2 Millionen zu, wobei die Marge um 1,8 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent verbessert wurde. Allerdings verzerrten hier verschiedene Sondereffekte das Ergebnis per Saldo positiv (+1,2 Mio). Die für den Brand in einer Fabrik in Thailand erhaltenen Versicherungsleistungen zogen das Ergebnis nach oben, Restrukturierungskosten für die Restrukturierung der Division Power Magnetics dagegen nach unten.

Der Reingewinn stieg um 8 Prozent auf 9,4 Millionen, wobei hier eine einmalige Belastung durch das Steuersenkungsprogramm von US-Präsident Donald Trump über 2,7 Millionen enthalten ist. Den Aktionären soll eine gegenüber dem Vorjahr stabile Dividende von 6,50 Franken je Aktie ausbezahlt werden.

Höheres Margenziel

Zum Ausblick heisst es, dass man mit einem guten Auftragsbestand ins Geschäftsjahr 2018/19 gestartet sei. Das Mittelfristziel für das organische Umsatzwachstum von 5 Prozent bleibt bestehen, wogegen das Ziel für die EBIT-Marge auf 8 bis 10 Prozent von bisher "mindestens 8 Prozent" angehoben wird. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Marge innerhalb dieses neuen Zielbands in Aussicht gestellt.

Obwohl die Dynamik aufgrund der zunehmenden Verunsicherung auf den globalen Märkten und wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China voraussichtlich geringer sein werde als im Vorjahr, werde bei gleich bleibenden Währungsrelationen und trotz Preisdrucks weiteres Wachstum angestrebt.

cf/rw