Zürich (awp) - Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler gibt am Freitag, 17. August die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2018 bekannt. Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2018E      
(in Mio Fr.)          AWP-Konsens   H1 2017A  

Auftragseingang          5'777        5'346        
Umsatz                   5'168        4'769        
EBIT                       600          558        
 

FOKUS: Die Analysten rechnen auf der Umsatzseite mit einer soliden Entwicklung bei Schindler im zweiten Quartal. Auch der Auftragseingang dürfte weiter zugelegt haben. Die Marge dürfte jedoch aufgrund der steigenden Rohmaterialpreise, steigender Löhne und der Währungsentwicklung unter Druck kommen. Die Preissteigerungen könnten nur mit einer Zeitverzögerung an die Kunden weitergegeben werden. Der Markt insgesamt wachse jedoch weiter und Schindler profitiere zudem von dem Wachstum bei der Wartung, aufgrund der höheren installierten Basis.

Da nicht alle Analysten in ihren Schätzungen den vom Unternehmen erst kürzlich kommunizierten positiven Effekt aus einer Steuerrückzahlung berücksichtigt hatten, kam hier kein verlässlicher AWP-Konsens zustande. (Siehe Pro Memoria) Gemäss den bereits aktualisierten Prognosen wird der Reingewinn bei etwa 500 Millionen Franken erwartet.

ZIELE: Der Ausblick für das laufende Jahr 2018 wurde mit der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal Ende April bestätigt. Die Guidance lautet weiterhin auf ein Umsatzwachstum von 3% bis 5% in Lokalwährungen. Der Ausblick für den Konzerngewinn soll mit der Publikation der Halbjahreszahlen bekannt gegeben werden.

Schindler-Chef Thomas Oetterli rechnet mit einer positiven Marktentwicklung. Neben den Wachstumsmärkten China, Indien und Südostasien würden auch Nordamerika und Europa eine stabile Wachstumsbasis bieten. Am Ziel, den EBIT und die Marge im Gesamtjahr zu steigern, hielt Oetterli fest. "Wir werden aber nicht so stark zulegen wie im Vorjahr."

PRO MEMORIA: Vor einigen Tagen hatte Schindler darauf hingewiesen, dass das Ergebnis im zweiten Quartal von einer einmaligen Steuerrückzahlung positiv mit 55 Millionen Franken beeinflusst wird. Allerdings könne der tatsächliche Betrag aus dieser Rückzahlung noch von dem nun gemeldeten Betrag abweichen, da die endgültigen Steuerveranlagungen noch nicht vorliegen würden, hiess es.

In einem Interview hat Schindler-Verwaltungsratspräsident Silvio Napoli Mitte Juli die Option eines "Going Private" für das Unternehmen ins Spiel gebracht. Das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen einer Börsenkotierung stimme nicht mehr. "Die Rechnungslegung ist viel komplexer, aber deswegen nicht transparenter geworden", sagte Napoli. "Ein Going Private ist eine Option." Es würde dem Unternehmen viel Freiheit zurückgeben, wäre im Moment allerdings "extrem teuer". "Konkrete Pläne haben wir keine in der Schublade", fügte er an.

Anfang Mai hatte Schindler zwei Anleihe im Volumen von zusammen 500 Millionen Franken platziert. Der Nettoerlös aus den 0,0%/2020 (100 Mio) und 0,25%/2023 (400 Mio) Bonds soll für die Entwicklung des Geschäfts eingesetzt werden. Dabei nennt Schindler die Finanzierung des weiteren Wachstums, neue Technologien und Innovationen, mögliche Akquisitionen sowie einen allfälligen Rückkauf von eigenen Aktien und Partizipationsscheinen.

AKTIENKURS: Die Schindler-Partizipationsscheine haben sich in den vergangenen Monaten von dem bisherigen Jahrestief deutlich erholt. Bis April war der Kurs bis auf 197,90 Franken zurückgegangen, von dem im Januar markierten Allzeithoch bei 239 Franken. Aktuell notieren die Titel bei rund 224 Franken.

Homepage: www.schindler.ch

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