Ebikon (awp) - Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat im ersten Halbjahr 2019 Auftragseingang und Umsatz gesteigert. Höhere Kosten und Investitionen belasteten den Betriebsgewinn und der Reingewinn war nach einer Steuerrückzahlung im Vorjahr deutlich tiefer. Im Gesamtjahr wird weiter Wachstum erwartet, beim Gewinn jedoch ein leichter Rückgang.

Der Auftragseingang verbesserter sich in der Berichtsperiode im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf 6,09 Milliarden Franken, wie Schindler am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz wuchs um 3,3 Prozent auf 5,43 Milliarden. In Lokalwährungen betrug das Wachstum 5,8 bzw. 5,4 Prozent. Alle Geschäftsfelder und Regionen erzielten Wachstum, wie das Unternehmen betonte.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT kam bei 596 Millionen Franken zu liegen und damit 2,8 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die EBIT-Marge betrug 11,0 nach zuvor 11,7 Prozent.

Die Preisanpassungen, Skaleneffekte und Effizienzsteigerungen hätten die negativen Währungseinflüsse, steigende Lohn- und Materialkosten sowie geplante höhere Ausgaben für strategische Projekte wie erwartet nicht vollständig kompensieren können, schrieb das Unternehmen weiter. Schindler verbuchte Restrukturierungskosten in Höhe von 7 Millionen (VJ 5 Mio) und Ausgaben für das strategische Projekt "BuildingMinds" in der Höhe von 5 Millionen.

Der Konzerngewinn lag mit 436 Millionen Franken rund 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um die im zweiten Quartal des Vorjahres verbuchte Steuerrückzahlung in Höhe von 55 Millionen belief sich das Minus auf 5,4 Prozent. Mit den vorgelegten Zahlen hat Schindler die Erwartungen der Analysten knapp erreicht.

Hohe Anzahl an Grossprojekten

Das Unternehmen zeigt sich mit dem Geschäftsgang angesichts des Marktumfeldes zufrieden. In einem insgesamt hart umkämpften Markt habe man die Wachstumsdynamik beibehalten können.

Die Anzahl an Grossprojekten sei "bemerkenswert" gewesen, insbesondere in Nordamerika und in China im Bereich des öffentlichen Verkehrs, hiess es weiter. Die Region Asien-Pazifik habe das grösste Wachstum erzielte, gefolgt von den Regionen Amerika und EMEA. Im chinesischen Neuanlagenmarkt sei Schindler wertmässig deutlich gewachsen und habe im Vergleich zum Vorjahr die abgesetzten Stückzahlen "substanziell" erhöht.

Die strategischen Projekte würden planmässig voranschreiten. Dazu zählen die Modularisierung des Produktportfolios, die Entwicklung von digitalen Kundenlösungen auf der Basis des Programms "Schindler Ahead" sowie die Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Das im März gegründete Berliner Start-Up "BuildingMinds", eine Serviceplattform für die Immobilienbewirtschaftung, habe sein Kernteam gefunden und konzentriere sich auf die Entwicklung erster Kundenlösungen.

Leichte Marktabschwächung erwartet

Die Märkte könnten sich im Verlauf des Jahres leicht abschwächen, heisst es im Ausblick. Schindler erwartet jedoch, dass der Konzern weiteres Wachstum erzielen wird und bestätigt seine Umsatzguidance für 2019 mit einem Plus von 4 bis 6 Prozent in Lokalwährungen. Zudem gibt es neu ein Ziel für den Konzerngewinn, der zwischen 900 Millionen und 940 Millionen Franken erwartet wird. Im Vorjahr hatte dieser Wert 1,01 Milliarden erreicht.

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