Zürich (awp) - Die Partizipationsscheine von Schindler kommen nach der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen am Dienstag deutlich unter Druck. Der Lift- und Rolltreppenhersteller ist in den ersten neun Monaten zwar kräftig gewachsen. Einige Analysten hatten jedoch höhere Kennzahlen erwartet und der Konsens wurde verfehlt. Schindler blieb beim Wachstum in Lokalwährung im Rahmen der eigenen Ziele und bestätigte den erst im August angehobenen Ausblick.

Gegen 09.15 Uhr notieren die Schindler-Papiere -8,2 Prozent tiefer auf 204,60 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil mit 1,3 Prozent im Minus.

Die Zahlen seien unter der Konsensschätzung ausgefallen, sind sich alle Analysten einig. Als Grund macht die ZKB den stärker als erwarteten Gegenwind von der Währungsseite aus. Die organischen Wachstumsraten seien hingegen weiterhin sehr ansprechend. Schindler vereine Wachstumsqualität und defensive Eigenschaften durch das Servicegeschäft und die ZKB bewertet mit "Übergewichten". Eine bessere Würdigung des Resultats sei erst nach Vorliegen der Ergebnisse der Konkurrenten Otis (im Verlauf des Tages) und Kone (25.10.) möglich, so der Analyst weiter.

Der Experte der Bank Vontobel verweist neben den Währungen auch auf die Kostensteigerungen. Es bleibe abzuwarten, ob Schindler im Gesamtjahr die angepeilte Margenverbesserung erreichen kann. Die Konsenserwartung bei der EBIT-Marge erachtet er als zu aggressiv. Hier lautet das Rating "Hold" und das Kursziel 230 Franken.

Aufgrund der bestätigten Guidance und angesichts der im Vergleich zum zweiten Quartal fortgesetzten Entwicklung rechnet der Analyst der UBS nicht mit Anpassungen bei den Ergebnisschätzungen. Auch in einem volatilen Umfeld dürften sich die Aktien vergleichsweise gut halten, so die Erwartung. UBS bewertet Schindler "Neutral" bei einem Kursziel von 225 Franken.

Auch Baader Helvea sieht die Zahlen unter den Erwartungen. Der Analyst verweist jedoch auf die stabile Marge. Der Preisdruck, steigende Rohmaterialpreise und unvorteilhaften Währungsbewegungen hätten eine Steigerung der Profitabilität verhindert. Das Unternehmen bleibe auf dem Wachstumspfad, das Momentum nehme jedoch ab. Hier lautet die Bewertung "Hold" und das Kursziel wird bei 240 Franken gesetzt.

Der Analyst von Jefferies wertet das dritte Quartal als im Rahmen seiner Erwartungen. Die Einflüsse der Währungen und der Zölle seien deutlich sichtbar geworden. Trotzdem habe Schindler über alle Produktlinien und Regionen hinweg Wachstum erzielt. Das Neunmonats-Wachstum von 7,6 Prozent gebe dem Unternehmen bei der Guidance einen Puffer und bei der Gewinnprognose seien keine grossen Überraschungen nötig, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Jefferies stuft Schindler ebenfalls mit "Hold" ein und sieht das Kursziel bei 215 Franken.

yr/rw