Zürich (awp) - Die Aktien von Schmolz+Bickenbach sind am Dienstag deutlich tiefer in den Handel gestartet. Aufgrund der schwächelnden Nachfrage aus der Automobilindustrie hat der Stahlproduzent seine Gewinnprognosen für das laufende Jahr gekappt.

Die Aktien verlieren bis 9.25 Uhr 4,7 Prozent auf 0,4345 Franken. Damit notieren die Titel noch über dem im Mai markierten Mehrjahrestief von 0,4035 Franken. Gehandelt wurden bis dato bereits mehr als zwei Drittel eines durchschnittlichen Tagesvolumens. Der Gesamtmarkt SPI tendiert derweil seitwärts.

Schmolz+Bickenbach setze über die Hälfte seiner Produkte im Automobil-Sektor ab und leide deshalb besonders stark an der Schwäche dieser Branche, kommentiert die ZKB die Gewinnwarnung. So sei alleine im Monat Juni die Autoproduktion im wichtigsten Absatzmarkt Deutschland im Vorjahresvergleich um 24 Prozent eingebrochen. Der zuständige Experte will seine Schätzungen für das laufende Jahr entsprechend nach unten anpassen, bleibt aber bei der Einschätzung "Marktgewichten"

Die UBS geht davon aus, dass die Nachfrage aus dem Automobil-Sektor im zweiten Quartal einen Tiefstand erreicht hat. Eine Erholung zeichne sich erst ab dem zweiten Halbjahr ab. Der Aktienkurs dürfte denn auch auf kurze Sicht sehr volatil bleiben, heisst es im Kommentar. Das Kursziel von 0,65 Franken und die Kaufempfehlung werden von der UBS vorerst aber bestätigt.

Laut Marktbeobachtern sind ähnliche Gewinnwarnungen auch von anderen Stahlherstellern zu erwarten. Linderung sei erst bei höheren Stahlpreisen oder einer deutlichen Erholung der Nachfrage in Sicht.

an/hr