Zürich (awp) - Laut der "Sonntagszeitung" würde ein 'Nein' der Finma zu einer Ausnahme von einer Angebotspflicht für den Schmolz + Bickenbach-Aktionär Martin Haefner teuer werden. Ein dann fälliger Angebotspreis dürfte bei 49 Rappen pro Aktie liegen, mehr als dem Doppelten des aktuellen Börsenpreises schrieb die Zeitung unter Berufung auf Vertreter von Liwet und von Haefner (SOZ, 8.12., S.47).

Aus Sicht der Minderheitsaktionäre würde die Finma, wenn sie dem Deal zustimmt, Haefner ein Geschenk von 390 Millionen Franken machen, so der Bericht weiter. Die Finanzmarktaufsicht (Finma) entscheidet am Montag ob Haefner seinen Anteil an S+B wie geplant auf 37,5 Prozent erhöhen darf, ohne den übrigen Aktionären ein Angebot zu machen.

Der Preis bei einem Pflichtangebot wird laut Gesetz als Minimum entweder durch den Durchschnittskurs der letzten sechzig Börsentage bestimmt oder er muss mindestens gleich hoch sein wie der höchste Preis, den Haefner in den vergangenen zwölf Monaten für S+B- Aktien bezahlt hat. Der höhere Wert gilt.

Es gebe aber noch einen anderen Aspekt, über den es eine geheime Abmachung gebe: Vekselberg unterliegt Sanktionen der USA. Haefner, als Besitzer der Amag, die eng mit Volkswagen zusammenarbeitet, könne es sich unter keinen Umständen leisten, auch nur in den Verdacht zu kommen, Vekselberg bei der Umgehung von Sanktionen zu helfen. Im Fall eines Zwangsangebots könnte Vekselberg seine Aktien aber nach Schweizer Recht Haefner andienen. Darum sei vereinbart worden, dass dies in jedem Fall ausgeschlossen sei.

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