Zürich (awp) - Die Aktien des Stahlherstellers Schmolz+Bickenbach notieren nach der Einigung der Grossaktionäre und der beschlossenen Kapitalerhöhung deutlich fester. Martin Haefner und Liwet hatten sich an der gestrigen ausserordentlichen Generalversammlung in Emmenbrücke in letzter Minute doch noch geeinigt und eine Übereinkunft erzielt, bei der die zentralen Interessen beider Parteien berücksichtigt werden.

Die S+B-Aktien verzeichnen am Dienstag um 09.40 Uhr ein Plus von gut 26 Prozent auf 27,5 Rappen. Im Hoch stiegen die Titel zeitweise bis auf 30 Rappen. Der Gesamtmarkt (SPI) steht aktuell 0,2 Prozent höher.

Mit der genehmigten Kapitalerhöhung sei ein wichtiger Schritt zur finanziellen Sanierung von S+B erreicht, kommentiert der Analyst der ZKB. Noch offen sei jedoch der Entscheid der Finma, ob die Pflicht zur Abgabe eines Übernahmeangebots bei der geplanten Kapitalerhöhung wegbedungen werden kann. Diese wird für den 9. Dezember erwartet.

Die Genehmigung der Kapitalerhöhung sei möglich geworden, da sich die beiden grössten Aktionärsgruppen Liwet (26,9% des Aktienkapitals) und Martin Haefner (17,0%) doch noch einigen konnten. Die Einigung bedingt, dass Liwet nicht mehr von der internationalen Platzierung der nicht ausgeübten Bezugsrechte ausgeschlossen werden darf, wie ursprünglich vorgesehen.

Haefner und seine Bigpoint Holding können ihren Anteil damit wie vorgesehen auf 37,5 Prozent steigern. Der mögliche Verwässerungseffekt bei Liwet wird beschränkt und die Holding, deren grösser Aktionär der russische Investor Viktor Vekselberg ist, soll nach Vollzug auf einen Anteil von 25 Prozent kommen.

Die finanzielle Restrukturierung der Gesellschaft läuft als eine Kapitalherabsetzung mit gleichzeitiger ordentlicher Kapitalerhöhung auf mindestens den bisherigen Betrag bzw. um mindestens 325 Millionen Franken. Als Ausgabepreise wurden in drei Stufen 30, 25 und 20 Rappen pro Aktie vorgeschlagen. Welcher der Preise schlussendlich angewendet wird, hängt von der Ausübung der Bezugsrechte ab. Ziel ist, mindestens das Ziel-Volumen von 325 Millionen Franken zu erreichen.

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