Zürich (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekräftigt ihre seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses geltende Politik ein weiteres Mal und bleibt unverändert expansiv. Dadurch stabilisiere man die Preisentwicklung und unterstütze die Wirtschaftsaktivität, so die SNB in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom Donnerstag.

Sie belässt den Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank bei -0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor bei -1,25 bis -0,25 Prozent. Gleichzeitig bleibt sie bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt aktiv, wobei die gesamte Währungssituation berücksichtigt werde.

Bestätigt wird ausserdem die Wortwahl. Der Schweizer Franken sei nach wie vor "hoch bewertet" und die Lage am Devisenmarkt bleibe fragil, so die Notenbanker. Der Negativzins sowie die Bereitschaft der SNB, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, seien damit "unverändert notwendig". Sie würden die Attraktivität von Anlagen in Franken tief halten und den Aufwertungsdruck auf die Währung reduzieren.

Unveränderte Wachstumsprognose

Etwas überraschend belässt die SNB trotz der jüngsten Daten ihre Wachstumsprognose unverändert. Sei geht damit für 2019 weiter von einem Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) von "rund 1,5 Prozent" aus". Die Konjunkturindikatoren würden momentan auf eine moderat positive Dynamik hindeuten, heisst es dazu. Das BIP-Wachstum dürfte nach der Stagnation im zweiten Halbjahr 2018 somit wieder etwas an Fahrt aufnehmen. Andere Prognose-Institute hatten zuletzt ihre Prognosen gesenkt.

Die (bedingten) Inflationsprognosen für die Schweiz wurden gegenüber Dezember leicht nach unten angepasst. Für 2019 geht die SNB neu von einer Inflation von +0,3 Prozent (alt: +0,5%) und für 2020 von +0,6 Prozent (alt: +1,0%) aus. Erstmals macht sie auch eine Prognose für 2021: Dann erwartet sie im Durchschnitt einen Wert von 1,2 Prozent.

Wie üblich äussert sich die SNB auch zum Hypothekar- und Immobilienmarkt. Die Ungleichgewichte würden bestehen bleiben, heisst es hier. Die Nationalbank beobachte die Entwicklungen am Hypothekar- und Immobilienmarkt entsprechend "weiterhin aufmerksam" und prüfe regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden müsse.

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