FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank hat bei den Aktien von Scout24 erhebliches Nachholpotenzial ausgemacht. Die Papiere des Internetportal-Betreibers seien im Branchenvergleich immer noch unterbewertet und daher ein Kauf, schrieb Analystin Nizla Naizer in einer am Mittwoch vorliegenden ersten Studie über die Aktie. Auf Grundlage der Bewertung der einzelnen Unternehmensteile kommt die Expertin auf ein Kursziel von 56 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent entspricht.

Für die Immobilienanzeigen-Sparte zeichne sich nach einer Phase starker Schwankungen nun eine Stabilisierung ab. Günstig wirke sich hier der Wechsel zu einem Mitglieder-Modell aus. Die Rahmenbedingungen für den deutschen Markt für Online-Immobilienanzeigen stuft Naizer als positiv ein. Der Wechsel von offline zu online sei in vollem Gange, wobei die Ausgaben für Anzeigen denen in Großbritannien und Australien hinterher hinkten. Das eröffne Steigerungspotenzial. Am Marktführer Immobilienscout24 führe kein Weg vorbei.

Das Umsatzwachstum dürfte sich beschleunigen, da das Unternehmen die Wertschöpfung durch zusätzliche Produkte verbessere. Zudem eröffne sich die Möglichkeit, die Kundendaten durch das schnell wachsende Geschäft mit Dienstleistungen kommerziell besser zu verwerten. Dabei zeichne sich sowohl das Immobiliensegment als auch das Geschäft mit Autoanzeigen durch vergleichsweise hohe Margen aus.

Die negative Kursreaktion auf die Übernahme des Finanzportals Finanzcheck stuft die Analystin als Fehlinterpretation ein. Der Markt verkenne das enorme Potenzial, das sich aus der Verbindung von Anzeigengeschäft und Verbraucherkrediten ergebe.

Mit der Einstufung "Buy" empfiehlt die Deutsche Bank auf Basis der erwarteten Gesamtrendite für die kommenden zwölf Monate den Kauf der Aktie./mf/edh/fba

Analysierendes Institut Deutsche Bank.