(neu: Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt, Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktionäre des Herstellers von Windkraftanlagen Senvion bangen um die Zukunft des Unternehmens: Die Papiere von Senvion S.A. brachen am Dienstag weiter ein und schlossen mit einem Minus von knapp 44 Prozent auf 0,65 Euro, nachdem die deutsche Senvion GmbH Insolvenz in Eigenregie angemeldet hatte.

Die Senvion GmbH wolle mit dem Schritt ihren Umbau beschleunigen, teilte der Mutterkonzern Senvion S.A. Das Ziel sei die vollständige Rückkehr zu alter Stärke. "Auch wenn es uns bisher noch nicht gelungen ist, durch eine Refinanzierung etwas mehr Freiraum zu gewinnen, so können wir doch auf ein grundsätzlich solides und starkes Geschäftsmodell bauen", sagte Vorstandschef Yves Rannou. Die Aktien von Senvion SA setzten ihre Talfahrt am Dienstag fort und brachen um mehr als 40 Prozent auf zuletzt 0,65 Euro ein.

Erst im Februar hatte Senvion über laufende Gespräche mit dem Hauptaktionär, den Kreditgebern und anderen Finanzierungsquellen berichtet, um die Finanzierung der Gesellschaft sicherzustellen. Um die Gespräche zu unterstützen, wurde auch ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben, das oftmals auf Forderung von Banken hin erstellt wird. Gemeinsam mit einer im Februar ausgesprochenen Gewinnwarnung hatte dies dem Aktienkurs von Senvion in den vergangenen Monaten immer weiter zugesetzt.

Senvion sind erst seit März 2016 als indirekter Nachfolger der früheren Repower an der Börse. Zwischenzeitlich im Besitz des indischen Suzlon-Konzerns und später von Investoren, wurden die Papiere vor drei Jahren zu 15,75 Euro wieder an die Börse gebracht - einem Preis, der erst im zweiten Anlauf erzielt werden konnte und dann auch nur am unteren Rande der Vorstellungen der damaligen Inhaber.

Nur in den ersten Monaten hatte es die Aktie über den Ausgabepreis mit einem Rekordkurs von 16,71 Euro im Oktober 2016 geschafft. Spätestens im Mai 2018, als die Aktie im Hoch noch nahe der 12-Euro-Marke gehandelt wurde, setzte die Talfahrt aber so richtig ein. Seitdem haben die Titel mehr als 90 Prozent an Wert verloren. Dabei markierten sie von Monat zu Monat immer wieder Tiefpunkte mit dem nun unrühmlichen Status als "Pennystock"./tih/fba/gl/mis/he

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