Zürich (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS wird am Montag, 17. Juli, Zahlen für das erste Halbjahr 2017 veröffentlichen. Analysten erwarten im Durchschnitt die folgenden Resultate:

H1 2017E
(in Mio CHF)         AWP-Konsens     H1 2016A 

Umsatz                  3'041          2'901 
EBITDA (adj.)           590,5            550 
EBIT (adj.)             433,4            411 
Reingewinn*             273,9            258 

In %
Org. Umsatzwachstum      3,2             3,4   

* nach Minderheiten

FOKUS: SGS dürfte im ersten Halbjahr 2017 weiteres organisches Wachstum erzielt haben. Dabei gehen Analysten davon aus, dass sich das Marktumfeld in den Bereichen "Oil, Gas & Chemicals" sowie "Industrial" weiterhin schwierig präsentiert. Demgegenüber dürfte bei "Minerals" der Rückgang nach mehreren schwierigen Jahren gestoppt worden sein. Gut läuft es in anderen Segmenten wie zum Beispiel "Consumer & Retail", "Agriculture, Food & Life", "Transport" oder "Certification".

ZIELE: Anlässlich der Bilanzmedienkonferenz im Januar blickte CEO Frankie Ng den schwierigen Marktbedingungen zum Trotz zuversichtlich in die Zukunft. Er will das Geschäftsvolumen in den kommenden Jahren weiter ausdehnen und die Profitabilität verbessern. Für 2017 rechnet SGS mit einem "soliden organischen Wachstum" und einer Steigerung der operativen Marge.

Der SGS-CEO glaubt auch nach wie vor, dass das für 2020 gesetzte Margenziel von 18% erreicht werden kann. "Wir haben restrukturiert und in unser Geschäft investiert. Diese Massnahmen werden über die Jahre zu einer stetigen Verbesserung der Marge führen", sagte er vor den Medien.

PRO MEMORIA: SGS tätigte im Rahmen ihrer Strategie, die auch Zukäufe kleinerer Unternehmen und Laboreinheiten beinhaltet, weitere Akquisitionen. Seit Jahresbeginn erwarb SGS sieben Gesellschaften, wobei zwei davon zu Beginn des dritten Quartals angekündigt worden waren.

Die wohl grösste Akquisition war jene der Harrison Research Laboratories im Juni. Der US-Serviceanbieter für die Kosmetik- und Körperpflege-Industrie erzielte im Jahr 2016 einen Umsatz in Höhe von mehr als 5,5 Mio USD. In Australien erwarb SGS zwei Unternehmen mit Prüf-, Reparatur-, Ingenieur- und Wartungsleistungen für Pumpen, Ventile oder Hydraulik. Die beiden Firmen erzielten gemeinsam 7 Mio AUD Umsatz

Weiter kaufte SGS Testlabors für Textilhersteller und die Lebensmittelindustrie in Grossbritannien bzw. Kanada zu. Und zuletzt erwarb man das US-Getreideinspektionsunternehmen CIGI.

Überdies schloss SGS mit dem norwegischen Unternehmen Kezzler eine strategische Allianz ab. Gemeinsam sollen sichere und kosteneffiziente Lösungen im Bereich "track and trace products" angeboten werden, hiess es Anfang Mai. Kezzler ist auf Technologie zum Markenschutz und zur Rückverfolgung von Produkten sowie Hilfe bei der Digitalisierung spezialisiert.

Im Mai beschloss der Verwaltungsrat ein zweiteiliges Aktienrückkaufprogramm im Volumen von maximal 250 Mio CHF. Über eine zweite Handelslinie sollen dabei Aktien im Wert von rund 200 Mio für eine Kapitalherabsetzung erworben werden, Aktien im Wert von 50 Mio werden mit Blick auf ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm erworben.

AKTIENKURS: An der Börse haben sich SGS im laufenden Jahr mit einem Plus von 13% sehr gut entwickelt und den Gesamtmarkt (SMI: +10%) geschlagen. Analysten weisen darauf hin, dass der Titel stattlich bewertet und eine deutliche Aufhellung im Sektor Warenprüfung, vor allem auch in Sachen Margenentwicklung, eingepreist sei.

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