Zürich (awp) - Die Aktien des Warenprüfers SGS gehören am Donnerstag mit dem Beginn des zweitägigen Investorentreffens in Vietnam zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips. Das Management hat vor Analysten die Ziele bestätigt. Insbesondere mit Blick auf das Margenziel zeigen sich die Marktbeobachter erleichtert, dass dieses nicht gesenkt werden musste.

Bis um 13.25 Uhr legen SGS an der Börse um 1,4% auf 2'390 CHF zu. Derweil liegt der Gesamtmarkt (SMI) mit 0,5% im Plus.

SGS hat in Vietnam Analysten zufolge unter anderem die Guidance für 2017 bestätigt. Die Gruppe will ein solides organisches Umsatzwachstum erzielen sowie einen höheren bereinigten EBIT erreichen. SGS rechne im zweiten Halbjahr mit einem etwas stärkeren organischen Umsatzwachstum als noch in der ersten Jahreshälfte, heisst es im Kommentar der ZKB. Im ersten Halbjahr wuchs man organisch mit 3,4%. AWP liegen die Unterlagen aus dem Investorentreffen noch nicht vor.

Das Wachstum von SGS werde im zweiten Halbjahr in der Linie von den Segmenten "Agriculture, Food & Life", "Transportation" und "Consumer & Retail" angetrieben, wie aus einem Kommentar von Morgan Stanley hervorgeht. Zudem würden sich "Minerals" und "Oil, Gas + Chemicals" vom Abschwung der vergangenen Jahre weiter erholen.

Die bereinigte EBIT-Marge dürfte 2017 in etwa auf Vorjahresniveau liegen, während im Jahr 2018 eine substanzielle Margenverbesserung erzielt werden soll. Wie bis anhin vorgegeben, will SGS die operative Marge bis 2020 auf 18% steigern. Dies soll auch mit diversen Digitalisierungsinitiativen gelingen, die bis 2020 einen Zusatzumsatz von 300 Mio CHF bei einer EBIT-Marge von 25% generieren sollen, wie aus Analystenkommentaren weiter hervorgeht.

Die vom Management versprühte Zuversicht in Sachen Margen-Wachstum bezeichnen die Analysten Morgan Stanley als positiv für die Aktie. Darauf dürften Marktteilnehmer erleichtert reagieren. Auch gemäss Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel seien die Kommentare des SGS-Managements insgesamt positiv zu werten. Um weiter erfolgreich wachsen zu können, müsse der Konzern wohl aber einen Teil des eingesparten Geldes reinvestieren.

Die Topline-Dynamik bei SGS verbessere sich kontinuierlich, während die Profitabilität trotz jährlichen Einsparungen von rund 60 Mio CHF bisher nicht steigt, konstatiert Daniel Bürki von der ZKB. Dies gelte auch für 2017. Er habe die für 2018 erwartete Margenverbesserung bereits in seinem Modell miteinbezogen, so Bürki weiter.

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