MÜNCHEN (dpa-AFX) - Angesichts einer möglichen Übernahme des Lichtkonzerns Osram durch zwei Finanzinvestoren haben der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall auf eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze gepocht. "Jeden Investor werden wir daran messen, wie er das Unternehmen mit seinen Beschäftigten nachhaltig weiterentwickeln will", heißt es in einem Flugblatt. Man werde "jeder Strategie, die auf kurzfristige Gewinnmaximierung setzt, eine klare Absage erteilen." Der Vorstand müsse die Interessen der Beschäftigten bei allen strategischen Belangen mit in den Vordergrund stellen.

Kurz vor seiner Hauptversammlung am kommenden Dienstag in München hatte Osram diese Woche mitgeteilt, "vertiefte Gespräche" mit zwei Finanzinvestoren über ein Übernahmeangebot zu führen. Bei den Interessenten handele es sich um die Beteiligungsfirmen Bain Capital und Carlyle Group, die "einen gemeinsamen Erwerb von bis zu 100 Prozent" der Osram-Aktien erwägten. Es sei aber noch nicht abzusehen, ob es zu einer Investition der beiden Unternehmen komme.

Osram kämpft seit langem mit wirtschaftlichen Problemen. Vor allem Gegenwind für die Automobilindustrie macht dem Konzern zu schaffen. Außerdem fehlt Osram seit dem Ausstieg von Siemens ein echter Großaktionär als Stabilitätsanker. Zum Auftakt des Geschäftsjahres rutschten die Münchner unter dem Strich mit 81 Millionen Euro in die Verlustzone. Im Januar hatte Osram bereits angekündigt, am Standort Regensburg Hunderte Stellen streichen zu wollen./jki/DP/zb