MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Arbeitnehmervertreter des Siemens-Konzerns sehen nach der geplatzten Fusion ihrer Zugsparte mit dem französischen Zugbauer Alstom Industrie und Politik in der Pflicht. "Dass die EU nun die Weichen anders gestellt hat, führt nicht in die Katastrophe", erklärte Jürgen Kerner, Mitglied im Vorstand der IG Metall und im Siemens-Aufsichtsrat, am Mittwoch. "Allerdings müssen Unternehmen und Politik nun zügig ihre Hausaufgaben erledigen." Notwendig seien zukunftsfähige Standort-, Personalentwicklungs- und Weiterbildungskonzepte für die Beschäftigten.

Der ICE-Bauer Siemens und der TGV-Produzent Alstom wollten im Bahnbereich fusionieren, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die beiden europäischen Schwergewichte nahmen dabei vor allem den weltweit größten Zughersteller aus China, CRRC, ins Visier. CRRC spielt in Europa jedoch noch keine Rolle. Nach langem Ringen untersagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch das Vorhaben. Sie sieht den Wettbewerb auf dem europäischen Binnenmarkt gefährdet./maa/DP/mis