MÜNCHEN (dpa-AFX) - Siemens-Chef Joe Kaeser hat die Ablehnung der geplanten Fusion seiner Zugsparte mit dem französischen Zugbauer Alstom bedauert. "Wir nehmen die Entscheidung der Kommission zur Kenntnis, die einen Schlusspunkt hinter ein europäisches Leuchtturmprojekt setzt", teilte er am Mittwoch mit. "Die anstehenden Europawahlen und die damit verbundene neue Führung bieten eine einmalige Chance, ein Europa der Zukunft zu bauen, das es mit einer modernen, gemeinsamen Außenwirtschaftspolitik mit den Besten in der Welt aufnehmen kann." Einen weiteren Fusionsanlauf nach der Wahl hielten Konzernkreise am Mittwoch aber weiter für unwahrscheinlich.

Der ICE-Bauer Siemens und der TGV-Produzent Alstom wollten ursprünglich im Bahnbereich fusionieren, um vor allem im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die beiden europäischen Schwergewichte nahmen dabei vor allem den weltweit größten Zughersteller aus China, CRRC, ins Visier. CRRC spielt in Europa bislang jedoch noch keine Rolle. Nach langem Ringen untersagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch das Vorhaben. Sie fürchtet um den Wettbewerb auf dem europäischen Binnenmarkt./maa/DP/stk