TORONTO/RIAD (dpa-AFX) - Siemens-Chef Joe Kaeser hält sich die Teilnahme an einer Investmentkonferenz in der saudischen Hauptstadt Riad kommende Woche weiter offen. "Ich habe mich noch nicht entschieden, aber ich muss es bald tun", sagte er auf einer Konferenz des US-Wirtschaftsmagazins "Fortune" in Toronto. Mehrere hochrangige Teilnehmer haben den Besuch des Treffens in Riad aus Protest gegen die Vorgänge um das ungeklärte Verschwinden des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi bereits abgesagt.

Kaeser machte die Aussagen bereits am Dienstag (Ortszeit). Nach Angaben eines Siemens-Sprechers vom Mittwochvormittag stellen sie aber weiterhin den aktuellen Stand dar.

Khashoggi war am 2. Oktober in der Türkei in das saudische Konsulat gegangen, um dort Papiere für seine geplante Hochzeit abzuholen. Seitdem ist er verschwunden. Die türkischen Behörden gehen nach Medienberichten davon aus, dass der Journalist im Konsulat von einem aus Saudi-Arabien angereisten Spezialkommando getötet wurde.

"Ein Mensch wird vermisst", sagte Kaeser. Es gebe massive Sorgen. "Wenn wir aber aufhören, mit Ländern zu reden, in denen Menschen vermisst werden, müsste ich zu Hause bleiben, weil ich mit niemandem mehr reden könnte." Wenn man etwas ändern wolle, müsse man mit Menschen sprechen und nicht über Menschen. Kaeser kündigte eine Entscheidung für Mittwoch oder Donnerstag an./maa/DP/jha