MÜNCHEN (awp international) - Die schwächelnde Kraftwerkssparte hat die Ergebnisse des Elektrokonzern Siemens im zweiten Quartal erneut belastet. Eine starke Entwicklung bei den digitalen Geschäften sowie der Bahnsparte konnte die Rückgänge nicht vollständig ausgleichen. So sank der Gewinn des Industriegeschäfts um 8 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Der Umsatz stagnierte bei 20,1 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sank leicht um 2 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. Dabei schlug sich der starke Euro jeweils negativ auf die Entwicklung nieder. Dennoch schnitt Siemens besser ab als von Analysten erwartet.

Beim Gewinn nach Steuern konnte Siemens hingegen deutlich zulegen. Dabei profitierte der Konzern auch von einem Buchwerteffekt. So brachte Siemens seine Anteile an dem IT-Unternehmen Atos in den Siemens Pensionsfonds ein und erzielte dadurch einen Gewinn von 900 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern stieg daher von knapp 1,5 Milliarden auf 2 Milliarden Euro.

Für das Jahresergebnis zeigte sich Siemens optimistischer und erhöhte seine Prognose für das Ergebnis je Aktie. So erwartet der Konzern nun bereinigt 7,70 bis 8,00 Euro, nach zuvor 7,20 bis 7,70 Euro. Im Vorjahr hatte Siemens 7,34 Euro erzielt. Die Ergebnismarge im industriellen Geschäft soll weiterhin bei 11 bis 12 Prozent liegen, nach 11,1 Prozent im Vorjahr. die Ergebnisprognosen sind dabei um Kosten für den geplanten Personalabbau bereinigt. Der Umsatz soll bereinigt um währungseffekte und Portfolioveränderungen leicht steigen./nas/jha/