GÖRLITZ (awp international) - Die ursprünglich geplante Schliessung von zwei Siemensstandorten in Sachsen ist vorerst vom Tisch. Sowohl das Siemenswerk in Görlitz als auch das Kompressorenwerk in Leipzig bleiben erhalten. Allerdings sollen in Görlitz 170 Stellen gestrichen werden. Den am Montag vom Konzern angekündigten Stellenabbau wertete die IG Metall am Dienstag als Teilerfolg. "Wir haben geschafft, dass das Werk bleibt", sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen am Dienstag. Allerdings gehe für die Gewerkschaft der Kampf weiter.

Beim Interessensausgleich sei der unbegrenzte Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen vereinbart worden, sagte Otto. "Deshalb ist es unsere Aufgabe, dass die Kollegen am Standort weiterbeschäftigt werden". Nach seiner Ansicht besteht sogar die Möglichkeit, dass niemand seinen Arbeitsplatz verlieren muss.

Im November 2017 hatte Siemens ursprünglich angekündigt, mehrere Standorte, darunter Görlitz und Leipzig, zu schliessen. Nun soll das Werk in der Messestadt verkauft werden. Ein Käufer wird nach Angaben des Konzerns derzeit gesucht. "Der Verkauf des Werks ist die strategisch beste Lösung für alle Beteiligten und bietet dem Standort alle Chancen für einen Neuanfang mit einem neuen Eigentümer", sagte Thomas Clauss, Betriebsratsvorsitzender der Siemens Compressor Systems GmbH./mis/fu/DP/tos