FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Siemens Gamesa sind am Montag nach einer Gewinnwarnung von Anlegern kräftig abverkauft worden. Weil der Windturbinenhersteller weniger optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr blickt, sackten sie am Morgen in Madrid deutlich um 8,18 Prozent auf 11,51 Euro ab. Ein Großteil der im Oktober bislang erzielten Kursgewinne wurde so mit einem Schlag wieder zunichte gemacht.

Das Gemeinschaftsunternehmen hatte am Freitag bereits nachbörslich angekündigt, dass das um verschiedene Faktoren bereinigte operative Ergebnis (Ebit) im soeben abgeschlossenen Geschäftsjahr bei etwa 790 Millionen Euro liegen werde. Zuvor hatte Siemens Gamesa 900 Millionen Euro angepeilt. Zur Begründung für die Prognosesenkung verwies das Unternehmen auf Lagerbestands-Abschreibungen vor allem in den USA und in Südafrika.

Akash Gupta von JPMorgan führte die Prognosesenkung auf Preisdruck zurück. Er fügte hinzu, dass es sich streng genommen um die bereits zweite Gewinnwarnung in weniger als drei Monaten handele. Ein konservativer und realistischer Ausblick auf das Jahr 2018 sei daher nun zwingend erforderlich, um bei Investoren für Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu sorgen.

Aus der Branche wurden Nordex davon mit gut einem halben Prozent Minus nur vergleichsweise wenig in Mitleidenschaft gezogen. Laut JPMorgan-Experte Gupta sind eher unternehmensspezifische Dinge für die Gewinnwarnung von Siemens Gamesa verantwortlich. Vestas jedoch büßten in Kopenhagen fast 2 Prozent ein.

Die Siemens-Aktie gab außerdem in Frankfurt moderat um 0,33 Prozent nach. Der deutsche Industriekonzern hält 59 Prozent an dem Unternehmen, das im April mit dem spanischen Konkurrenten Gamesa zusammengeschlossen wurde./tih/ag