BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat seine Industriestrategie gegen Kritik verteidigt. "Damit Industriearbeitsplätze in Deutschland und Europa erhalten und ausgebaut werden können, müssen wir über die Industriestrategie diskutieren", sagte Altmaier am Donnerstag in Berlin.

Sein Vorschlag vom Februar sieht eine stärkere Rolle des Staates in der deutschen Wirtschaft vor. Er soll etwa feindliche Übernahmen großer Unternehmen notfalls verhindern. Ziel sind auch neue Weltkonzerne aus Deutschland, um mit China und den USA auf Augenhöhe zu sein. Zuletzt hatte EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) eine nationale Strategie als falsch bezeichnet.

Vor dem Hintergrund der gescheiterten Fusion der Zugsparten von Siemens und Alstom arbeitet Altmaier aber auch mit Frankreich an einer europäischen Strategie. Geprüft wird, ob die Staats- und Regierungschefs Entscheidungen der EU-Kommission außer Kraft setzen können. Die FDP warf dem Minister kürzlich vor, das Wettbewerbsrecht zu schwächen und Monopole zu fördern.

Auch Wettbewerbspolitik gehöre zur Industriestrategie, betonte Altmaier am Donnerstag anlässlich einer Konferenz des Bundeskartellamts in Berlin. Mit seinem Vorstoß habe er "einen Stein ins Wasser geworfen". Altmaier hatte bei der Vorstellung der Strategie deutlich gemacht, dass er für Diskussionen mit Politik, Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften offen ist./bf/DP/jha