HANNOVER (dpa-AFX) - Niedersachsens IG Metall hat nach der geplatzten Bahn-Fusion von Siemens und dem französischen Konkurrenten Alstom die Unternehmen in die Pflicht genommen. "Wir bedauern die Entscheidung der EU, denn die Fusion wäre aus Sicht der IG Metall eine gute, tragfähige industriepolitische Lösung gewesen mit umfangreichen Zusagen für die Beschäftigten", sagte Thorsten Gröger, Leiter des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, am Mittwoch in Hannover. Dass die EU sich gegen die Fusion entschieden habe, führe nicht in die Katastrophe. Die Gewerkschaft erwarte für den Alstom-Standort Salzgitter aber von der Konzernleitung Perspektiven, die zu einer mittelfristigen Beschäftigungssicherung führten.

Siemens als Hersteller der ICE-Züge und der TGV-Produzent Alstom wollten sich im Bahnsegment zusammenschließen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Beide Unternehmen wollten mit der Fusion vor allem den weltweit größten Zughersteller aus China, CRRC, ins Visier nehmen. CRRC spielt in Europa bislang jedoch noch keine Rolle. Die EU-Kommission untersagte die geplante Bahn-Fusion, weil diese aus ihrer Sicht den Wettbewerb einschränken würde./tst/DP/fba