MÜNCHEN (awp international) - Vor dem erwarteten Weggang der Siemens -Personalchefin Janina Kugel halten sich sowohl Unternehmen als auch die Gewerkschaft IG Metall bedeckt. Einen offiziellen Kommentar zu den entsprechenden Medienberichten gab es am Montag von beiden Seiten nicht - auch keine Dementis. Die 49 Jahre alte Volkswirtin ist eine der prominentesten deutschen Managerinnen, ihr Fünf-Jahres-Vertrag endet Anfang 2020. Wollte sie in ihrer Position bei dem Münchner Industriekonzern bleiben, müsste der Aufsichtsrat ihren Vertrag verlängern. Die Aufseher tagen am Mittwoch, dort wird dann eine Entscheidung erwartet.

Hauptstreitpunkt zwischen Siemens-Vorstand, Betriebsrat und IG Metall war in den vergangenen Jahren das Spar- und Stellenstreichprogramm in der Kraftwerksparte des Konzerns, auf Seiten der Siemens-Chefetage führte Kugel die Verhandlungen. Der Konzern hatte sich mit den Arbeitnehmervertretern nach langen Verhandlungen im vergangenen Jahr auf den Abbau von 6900 Arbeitsplätzen geeinigt, davon rund 2900 in Deutschland. Eine halbe Milliarde Euro will Siemens dort sowie in der Prozessindustrie- und Antriebssparte bis 2020 einsparen. Im Februar folgte dann unter Kugels Regie die Einigung auf einen 100-Millionen-Euro-Weiterbildungsfonds für die Siemens-Belegschaft./cho/DP/jha