SAINT-OUEN-SUR-SEINE (dpa-AFX) - Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge zeigt sich optimistisch, dass die Brüsseler Wettbewerbshüter die geplante Übernahme des Bombardier-Zuggeschäfts billigen. Der Deal mit den Kanadiern unterscheide sich deutlich von einem früher geplanten Zusammenschluss mit der Siemens-Zugsparte, sagte der Topmanager am Montagabend in einer Telefonkonferenz in Saint-Ouen bei Paris. "Wir sind zuversichtlich."

Die Übernahme sei eine "neue, historische Etappe im Leben unseres Konzerns", sagte Poupart-Lafarge. Die Zugsparte vom Bombardier brauche aber wegen der Schwierigkeiten der kanadischen Gruppe zunächst "Stabilität".

Er verwies darauf, dass Bombardier sowohl bei den Signalanlagen als auch bei den Hochgeschwindigkeitszügen deutlich schwächer sei als Alstom. Alstom und Bombardier ergänzten sich. So sei Alstom in Südeuropa stärker, während Bombardier in nordeuropäischen Ländern seinen Schwerpunkt habe.

Poupart-Lafarge sagte, das Ziel der Übernahme sei keine Restrukturierung der Unternehmen. "Die Fusion ist offensiv, nicht defensiv." Das Bahngeschäft sei in voller Expansion. Es könne jedoch in einzelnen Fabriken zu "Anpassungen" kommen, Details dazu nannte er nicht.

Die Übernahme soll laut Alstom im ersten Halbjahr kommenden Jahres abgeschlossen werden. Der kanadische Finanzinvestor und bisherige wichtige Bombardier-Anteilseigner Caisse de dêpot et placement de Québec (CDPQ) werde künftig mit einem Anteil von rund 18 Prozent größer Einzelaktionär von Alstom sein./cb/DP/he