BERLIN (dpa-AFX) - Der kanadische Bombardier-Konzern steht hinter den Plänen des französischen Bahnherstellers Alstom für eine Übernahme der Zugsparte Bombardier Transportation. "Wir begrüßen diese Ankündigung", sagte der Präsident von Bombardier Transportation, Danny Di Perna, am Dienstag in Berlin. Es gebe eine Vereinbarung "über die potenzielle Übernahme unserer globalen Aktivitäten durch Alstom". Di Perna sprach von einer großen geografischen und produktbezogenen Ergänzung. So könne die Kapazität erhöht werden, "um auf die weltweit wachsende Nachfrage nach Schienenfahrzeugen zu reagieren".

Der TGV-Hersteller Alstom hatte am Montagabend angekündigt, die Zugsparte des angeschlagenen und hoch verschuldeten kanadischen Konkurrenten zu übernehmen. Dazu sei eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. Dafür werde ein Preis in der Spanne von 5,8 Milliarden bis 6,2 Milliarden Euro fällig. Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge zeigte sich optimistisch, dass die EU-Wettbewerbshüter die Übernahme billigen. Das Unternehmen war erst vor einem Jahr an Bedenken der EU-Kommission mit dem Versuch gescheitert, mit der Zugsparte von Siemens zu fusionieren.

Die Zugsparte von Bombardier hat ihren Sitz in Berlin. Von 40 650 Mitarbeitern, die laut Unternehmen zuletzt in 60 Ländern tätig waren, arbeiten nach Gewerkschaftsangaben rund 6500 Stammbeschäftigte in Deutschland. Hinzu kommen rund 1100 Leiharbeiter. Alstom wiederum betreibt in Salzgitter sein größtes Werk überhaupt./sl/DP/stw