Zürich (awp) - Der Chef des Getränkekartonherstellers SIG Combibloc sieht sich gut positioniert, um weiter zu wachsen. "Unsere Endmärkte wachsen gut, wir haben noch Raum, Marktanteile zu gewinnen", sagte CEO Rolf Stangl in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft", das am Freitagabend online veröffentlicht wurde.

Dieser Tage werde mit dem Bau eines neuen Werks für Verpackungen in China begonnen und dort auch ein Entwicklungszentrum eröffnet. "Beides wird unser Wachstum antreiben", sagte Stangl. Als Nummer zwei nach TetraPak halte SIG Combibloc derzeit rund 20 Prozent Marktanteil. Der Nächstkleinere komme noch auf ein Sechstel dieser Grösse.

Bei den Endmärkten ortet Stangl vor allem bei den Milchalternativen Wachstumspotenzial. Zwei Drittel der Endmärkte entfielen auf Milch, sagte er. "Doch Milch bedeutet nicht mehr nur Milch, sondern immer mehr Milchalternativen, wie Soja-, Reis-, Kokos- oder Mandelmilch oder auch andere Milchprodukte wie Trinkjoghurt."

Dort sehe er sehr hohes Wachstum, zum Beispiel in den Märkten Asiens. "Für uns ist das eine spannende Entwicklung." Die veganen Milchsorten seien deutlich hochwertiger, weshalb der Preis der Verpackung weniger ins Gewicht falle.

SIG Combibloc war vor rund einem Jahr an die Schweizer Börse gegangen. In der laufenden Woche hatten Mitglieder der Konzernleitung gemeinsam mit Aktionär Onex einen Teil ihrer Anteile verkauft. "Die Mitglieder der Geschäftsleitung halten noch immer 0,6 Prozent am Unternehmen", sagte Stangl. Über das leistungsabhängige Vergütungssystem würden sie auch mit Aktien entlohnt und seien damit nach wie vor substanziell am Unternehmen beteiligt.

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