Baar (awp) - Rekord mit Ankündigung: Die Zuger Bauchemieherstellerin Sika hat 2019 das beste Resultat der Unternehmensgeschichte erzielt. Zum Wachstum trugen alle Regionen, Investitionen in neue Fabriken und nicht zuletzt eine grosse Übernahme bei.

Der Umsatz stieg - wie bereits auf provisorischer Basis im Januar veröffentlicht - um 14,4 Prozent auf 8,11 Milliarden Franken. Man sei in einem herausfordernden Marktumfeld stärker als der Markt gewachsen, teilte Sika am Freitag mit.

Geholfen hat dabei der Kauf des französischen Mörtelherstellers Parex im Mai; es war der grösste Deal in der Geschichte von Sika. Der Deal liess das sehr profitable Mörtelgeschäft bei Sika um mehr als das Doppelte anwachsen. Das um Zukäufe bereinigte organische Wachstum lag bei 3,3 Prozent.

Mit dem deutlich gestiegenen Umsatz hielten die Gewinnzahlen aber nicht ganz Schritt. Grund dafür waren laut Sika Einmalkosten, die durch die Akquisition von Parex entstanden sind. In Zahlen ausgedrückt stieg das operative Betriebsergebnis (EBIT) um 11,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken; die Marge ging entsprechend um 0,4 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent zurück.

Rekord mit Ansage

Unter dem Strich stand ein 10,4 Prozent höherer Reingewinn von 758,5 Millionen Franken. Die Gewinnzahlen hinkten somit den Verkäufen hinterher und auch Analysten hatten etwas höhere Werte erwartet.

Das sind dennoch beides neue Rekordwerte - und sie kommen nicht überraschend. Bereits im Januar hatte Sika neue Höchstwerte beim Betriebsergebnis und beim Gewinn in Aussicht gestellt.

Konzernchef Paul Schuler ist laut dem Communiqué überzeugt, dass Sika die Wachstumsdynamik auch in den nächsten Jahren beibehalten wird. Das Unternehmen sei "sehr gut für weiteres nachhaltiges, profitables Wachstum aufgestellt."

Die Aktionäre sollen auch diesem Jahr in Form einer höheren Dividende profitieren. Der Verwaltungsrat schlägt vor, die Ausschüttung um 25 Rappen auf 2,30 Franken pro Aktie zu erhöhen.

Wachstum in allen Regionen

Sika ist in allen Konzernregionen gewachsen, hiess es weiter. Den stärksten Umsatzzuwachs erzielte die Region Asien/Pazifik mit plus 35,1 Prozent in Lokalwährungen. Davon stammten allerdings 30,3 Prozent aus Akquisitionen. Die höchsten Wachstumsraten wurden in China, Indien und auf den Philippinen verzeichnet.

In der mit Abstand grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) setzte Sika 3,43 Milliarden Franken um. Das entspricht einem Wachstum von 11,6 Prozent in Lokalwährungen. Ein zweistelliges Wachstum habe man in Afrika verzeichnet und ein hohes einstelliges in Osteuropa.

In den "Americas" ist Sika um 19,2 Prozent gewachsen bei einem Umsatz von 2,16 Milliarden. Das Wachstum in Nordamerika sei "besonders ausgeprägt" gewesen, während sich in verschiedenen Ländern Lateinamerikas politische Spannungen auf die lokalen Baumärkte ausgewirkt hätten.

Das Segment Global Business wuchs um 3,0 Prozent auf 930 Millionen Franken. Dort bündelt Sika das Automotive-Geschäft mit Montage- und Konstruktions-Klebern. Im weltweit stark rückläufigen Automotive-Geschäft profitiere Sika von Megatrends wie Elektromobilität und Leichtbauweise.

Ziele bestätigt

Für das laufende Geschäftsjahr geht Sika von einem Umsatzwachstum von mehr als 10 Prozent in Lokalwährungen aus - gestützt durch einen höheren Akquisitionseffekt. Das Gewinnwachstum werde überdurchschnittlich ausfallen. Sika warnt jedoch gleichzeitig: Der unbekannte Einfluss des Coronavirus auf die Entwicklung der Endmärkte bleibe als Unsicherheitsfaktor bestehen.

Bestätigt wurden die Ziele der "Strategie 2023", die vergangenen Oktober vorgestellt wurde. Gemäss dieser soll der Umsatz jährlich um 6 bis 8 Prozent wachsen und die EBIT-Marge - diese erst ab dem Geschäftsjahr 2021 - im Bereich von 15 bis 18 Prozent liegen.

ra/kw