Baar (awp) - Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika hat dank starker Geschäfte im Nahen Osten, in Afrika und Europa zum Jahresauftakt 2019 einen Rekordumsatz verbucht. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 5,8 Prozent auf 1,64 Milliarden Franken.

Zu dem Anstieg hätten die jüngsten Übernahmen 2,5 Prozent beigetragen, teilte Sika am Dienstag mit. Währungseffekte schmälerten die Verkäufe hingegen um 1,3 Prozent. Das Wachstum in Lokalwährungen lag also bei 7,1 Prozent.

Mit diesen Zahlen hat Sika die Markterwartungen erfüllt. Zum Gewinn macht Sika keine Angaben.

Wachstum in allen Regionen

"Wir sind mit einem starken Jahresauftakt ins neue Geschäftsjahr gestartet", resümierte Konzernchef Paul Schuler in der Mitteilung. Besonders gut unterwegs waren die Innerschweizer in der grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika).

Dort kletterten die Verkäufe in lokalen Währungen um 8,2 Prozent auf 723,8 Millionen Franken. Gut liefen laut Sika die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zweistellig gewachsen sei man in den Ländern Osteuropas und in Afrika.

Deutlich verlangsamt hat sich das Wachstum in der Region Americas (+4,8 Prozent auf 413 Millionen). Diese war im letzten Jahr - auch dank Übernahmen - um starke 12,2 Prozent gewachsen. Aufgrund des Fachkräftemangels auf dem US-Arbeitsmarkt seien zahlreiche grössere Bauprojekte vorerst verschoben worden, hiess es in der Mitteilung.

Und in Mexiko waren laut Sika die Auswirkungen des Regierungswechsels und die damit verbundenen Sparmassnahmen im Infrastrukturbereich spürbar. Mexikos neuer Präsident Andres Manuel López Obrador hatte letzten Herbst den Weiterbau des neuen Grossflughafens in der Hauptstadt gestoppt.

In der Region Asien/Pazifik wuchsen die Umsätze um 2,8 Prozent auf 266,2 Millionen Franken, nach einem Plus von 3,9 Prozent vor einem Jahr. China und Indien hätten zweistellige Zuwachsraten erreicht. In Südostasien und der Pazifikregion sei das Wachstum dagegen uneinheitlich und teilweise gar rückläufig gewesen.

Das Segment Global Business wuchs um 13,3 Prozent auf 242,3 Millionen Franken. 11,3 Prozent stammten von Akquisitionen. Im weltweit rückläufigen Automotive-Geschäft habe Sika erneut Marktanteile gewonnen.

Ziele bestätigt

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Sika eine Umsatzsteigerung von sechs bis acht Prozent - wie in der Wachstumsstrategie 2020 des Konzerns vorgegeben - sowie eine überdurchschnittliche Gewinnsteigerung. Die neue "Strategie 2023" werde beim Kapitalmarkttag im Herbst vorgestellt.

Mit der voraussichtlichen Erstkonsolidierung der französischen Mörtelproduzentin Parex im zweiten Quartal sollte dabei die Umsatzmarke von 8 Milliarden Franken überschritten werden, so das Communiqué weiter. Sika hatte im Januar den grössten Deal in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Unternehmens angekündigt.

Die Börsianer zeigten sich zurückhaltend. Bis Börsenschluss legten die Sika-Inhaber in einem freundlichen Gesamtmarkt leicht um 0,2 Prozent auf 145,10 Franken zu. Der Hersteller von Bauchemikalien hatte für einmal Zahlen "nur" im Rahmen der Erwartungen abgeliefert, womit er bei den Investoren keine richtige Begeisterung entfachen konnte.

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