FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf steigende Zinsen weltweit setzt die Preise für Gold und Silber immer weiter unter Druck. Allein am Montag fiel der Goldpreis um mehr als ein halbes Prozent auf den tiefsten Stand seit Mitte März. Eine Feinunze (etwa 31 Gramm) des Edelmetalls kostete im frühen Handel rund 1205 US-Dollar. Am Freitag waren es zwischenzeitlich noch über 20 Dollar mehr gewesen. Der Silberpreis fiel zum Wochenbeginn sogar um über zwei Prozent auf den tiefsten Stand seit April 2016 bei rund 15 Dollar je Feinunze.

Seit einigen Wochen sind die beiden Edelmetalle an den Finanzmärkten stark unter Druck. Seit Mitte Juni hat Gold rund sieben Prozent an Wert verloren - beim Silber waren es sogar rund 15 Prozent. Auslöser sind vor allem Spekulationen auf eine straffere Geldpolitik mehrerer führender Notenbanken, darunter im Euroraum und in Großbritannien. An den Kapitalmärkten sind die Zinsen deshalb schon spürbar gestiegen, was die Nachfrage nach zinslosen Anlagen wie Gold schwächt.

Zum Wochenbeginn führte eine weitgehend positive Stimmung an den Aktienbörsen zu weiterem Druck auf den Goldpreis. Viele Anleger sehen Gold als "Krisenwährung", weshalb das Edelmetall bei einer positiven Stimmung an den Finanzmärkten unter Druck geraten kann. Einige Analysten führten als Grund für die gute Stimmung den robusten US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag an, der die Zuversicht mit Blick auf die Weltwirtschaft erhöht habe.

Allerdings hat Silber zuletzt noch stärker als Gold an Wert verloren. Im Gegensatz zu Gold wird Silber zu einem erheblichen Teil für die Industrieproduktion verwendet. Tendenziell lasten daher positive Signale von der Weltwirtschaft eigentlich eher auf dem Preis für Gold als auf dem für Silber./tos/jsl/she