Siltronic schließt Geschäftsjahr 2019 im Rahmen der Erwartungen ab - Dividende von EUR 3,00 je Aktie vorgeschlagen
  • Umsatz liegt mit EUR 1.270,4 Millionen deutlich unter Vorjahr (2018: EUR 1.456,7 Millionen)

  • EBITDA verringerte sich auf EUR 408,7 Millionen und die EBITDA-Marge auf 32,2 Prozent (2018: EUR 589,3 Millionen; 40,5 Prozent)

  • EBIT mit EUR 298,3 Millionen ebenfalls wie erwartet deutlich unter Vorjahr (2018: EUR 497,7 Millionen)

  • Dividendenvorschlag von EUR 3,00 je Aktie für das Geschäftsjahr 2019

  • Prognose für das Jahr 2020 durch Ausbruch des Corona-Virus beeinträchtigt

Die Siltronic AG, einer der weltweit führenden Hersteller von Wafern aus Reinstsilizium, schloss das Geschäftsjahr 2019 bei Umsatz und Ergebnis im Rahmen der Erwartungen ab.

'2019 war von einer deutlichen Verschlechterung der weltpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. Negativfaktoren wie der Handelsstreit zwischen den USA und China sorgten für eine massive Eintrübung des Konsumklimas und reduzierten Investitionen in vielen Branchen. In Verbindung mit hohen Lagerbeständen bei unseren Kunden schlug sich dies bei uns in einem Rückgang der Wafernachfrage um knapp 13 Prozent nieder. Trotz dieser Entwicklung ist es uns gelungen, das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte zu erzielen', sagt Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG.

Geschäftsentwicklung 2019

Der Umsatz der Siltronic AG lag mit EUR 1.270,4 Millionen um knapp 13 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Hauptgrund für die Umsatzminderung war der Rückgang der abgesetzten Waferfläche. Der in Euro ausgedrückte Durchschnittspreis der Wafer (ASP) ist im Vergleich zum Vorjahr währungsbedingt gestiegen, sein Einfluss war aber im Vergleich zum Rückgang der Wäferfläche nachrangig.

Die Abnahme der Herstellungskosten resultierte in erster Linie aus dem Rückgang der produzierten Waferfläche. Da die Absatzfläche stärker zurückgegangen ist als die Herstellungskosten, sind diese je Waferfläche gestiegen. Diese Entwicklung hatte drei wesentliche Ursachen: die niedrigere Produktionsauslastung, rund EUR 20 Millionen höhere Energiekosten (Wegfall der EEG-Härtefallregelung) und die Zunahme der planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen aufgrund der durchgeführten Investitionen. Die Bruttomarge ist aufgrund der geringeren Auslastung von 43,4 Prozent im Vorjahr auf 36,0 Prozent gesunken.

Um künftige nachteilige Wechselkursentwicklungen abzuschwächen, führt Siltronic Maßnahmen zur Währungssicherung durch. Diese Währungssicherungen wirken sich gegenläufig zur Entwicklung der Umsatzerlöse und der Bruttomarge im Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus. Im Jahr 2019 ergab sich per Saldo ein Aufwand aus Wechselkurseffekten von EUR 27,0 Millionen.

Das EBITDA lag aufgrund der niedrigeren abgesetzten Waferfläche und gestiegener Energiekosten 2019 bei EUR 408,7 Millionen und damit um EUR 180,6 Millionen unter dem Vorjahreswert. Die EBITDA-Marge ist von 40,5 Prozent im Vorjahr auf 32,2 Prozent zurückgegangen. Das EBIT von EUR 298,3 Millionen ist um EUR 199,4 Millionen niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Der Rückgang ist durch das gesunkene Bruttoergebnis, höhere Wechselkurseffekte und höhere Abschreibungen verursacht.

2019 betrug die Konzern-Steuerquote 14 Prozent (Vorjahr: 18 Prozent). Der Grund für die gesunkene Steuerquote liegt im gestiegenen Anteil des Gewinns, der bei Gesellschaften anfällt, die niedrige effektive Steuersätze aufweisen. Der Periodengewinn ist von EUR 400,6 Millionen auf EUR 261,0 Millionen zurückgegangen. Auf die Siltronic-Aktionäre entfallen hiervon EUR 225,6 Millionen (Vorjahr: EUR 373,2 Millionen). Das Ergebnis je Aktie lag bei EUR 7,52 nach EUR 12,44 im Vorjahr.

Entwicklung Eigenkapital, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen

Das Eigenkapital von Siltronic lag zum 31. Dezember 2019 bei EUR 930,2 Millionen (Vorjahr: EUR 915,7 Millionen). Damit betrug die Eigenkapitalquote 47,8 Prozent im Vergleich zu 50,4 Prozent zum 31. Dezember 2018. Die Zunahme des Eigenkapitals ist hauptsächlich auf den Jahresüberschuss von EUR 261,0 Millionen abzüglich der Dividendenausschüttung von EUR 150,0 Millionen und einer Minderung in Höhe von EUR 130,0 Millionen aufgrund versicherungsmathematischer Verluste bei der Berechnung von Pensionsverpflichtungen zurückzuführen. Die Pensionsverpflichtungen sind aufgrund rückläufiger Zinssätze (USA von 4,08 Prozent Ende 2018 auf 2,98 Prozent Ende 2019, Deutschland von 1,98 Prozent auf 1,24 Prozent im gleichen Zeitraum) um EUR 129,2 Millionen gestiegen.

Die Mittelabflüsse für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte haben von EUR 235,5 Millionen im Jahr 2018 auf EUR 348,9 Millionen im Jahr 2019 zugenommen. Über die Basis-Investitionen hinaus hat Siltronic vor allem in eine neue Ziehhalle in Singapur, Kapazitätserweiterungen, Automatisierungsprojekte in der Produktion und in Projekte zur Einhaltung immer anspruchsvoller werdender technischer Spezifikationen (capabilities) sowie Aktivitäten zur Digitalisierung investiert.

Diese sehr hohen Auszahlungen und die Rückführung von Kundenanzahlungen konnten pro-blemlos aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit finanziert werden. Der Netto-Cashflow zeigt, dass nach der Korrektur von Periodenverschiebungen aufgrund von Kundenanzahlungen im Jahr 2019 EUR 81,3 Millionen Einzahlungsüberschüsse erzielt wurden.

Trotz der hohen Auszahlungen für Investitionen und der gezahlten Dividende ist das Nettofinanzvermögen nur um EUR 102,4 Millionen zurückgegangen. Siltronic verfügte zum 31. Dezember 2019 über ein Nettofinanzvermögen von EUR 588,9 Millionen.

Dividendenvorschlag von EUR 3,00 je Aktie entspricht einer Ausschüttungsquote von 40% des Ergebnisses je Aktie

Auf Basis des erzielten Geschäftsergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Siltronic AG der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. April 2020 eine Dividende von EUR 3,00 je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 vorschlagen. Dies entspricht einer Dividendenauszahlung von EUR 90 Millionen und damit der unveränderten Ausschüttungsquote in Höhe von rund 40 Prozent des Jahresüberschusses, der auf die Siltronic-Aktionäre entfällt.

Covid-19 erschwert Abgabe einer Prognose

Das Geschäftsjahr 2020 ist für Siltronic wie erwartet verhalten gestartet. Es gibt bisher nur wenige konkrete Anzeichen für eine nachhaltige Verbesserung der Nachfrage. Trotz erster positiver Nachrichten von Kunden über deren Geschäftsverlauf 2020 sind vor allem im Speicherbereich im Markt noch hohe Lagerbestände zu erkennen. Außerdem ist der Jahresbeginn weiter von politischen und makroökonomischen Unsicherheiten und zusätzlich vom Ausbruch des Corona-Virus geprägt. Die jüngste Ausbreitung des Virus beeinträchtigt die Abgabe einer Prognose erheblich. Sollten sich die Auswirkungen des Corona-Virus verstärken, wird sich das wirtschaftliche Umfeld deutlich verschlechtern.

Sollten sich keine größeren Auswirkungen aufgrund von Corona ergeben, geht das Unternehmen von einem leicht erhöhten Absatzvolumen bei rückläufigen Durchschnittserlösen aus. Die EBITDA-Marge würde dann leicht unter Vorjahr liegen, das EBIT aufgrund höherer planmäßiger Abschreibungen einen Wert deutlich unter Vorjahr erreichen und der Netto-Cashflow trotz hoher Investitionen die Größenordnung von 2019 erzielen.

Sollte sich Covid-19 weiter ausbreiten, könnte das Absatzvolumen unter dem Vorjahr liegen. Voraussichtlich würden dann die EBITDA-Marge, das EBIT und der Netto-Cashflow von Siltronic im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahr liegen.

Für 2020 plant Siltronic Investitionen von rund EUR 200 Millionen. Das Unternehmen wird bereits begonnene Projekte zu Kapazitätserweiterungen im ersten Quartal 2020 fertigstellen. Der überwiegende Teil der Investitionen fließt in Automatisierungsprojekte und Capabilities, um die technologische Spitzenposition zu festigen. Aufgrund der getätigten Investitionen werden die Abschreibungen um circa EUR 30 Millionen auf circa EUR 140 Millionen steigen. Die Steuerquote wird voraussichtlich bei circa 10 Prozent liegen. Der Netto-Cashflow 2020 wird aufgrund der hohen Investitionen im vierten Quartal 2019 vor allem im ersten Quartal 2020 durch entsprechende Auszahlungen in Höhe von EUR 40 Millionen belastet.

'Eine Prognose für 2020 ist vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen mit einer Vielzahl von Unsicherheiten belastet. Wir werden uns auf unsere technologische Leistungsfähigkeit, die Steigerung der Produktivität und Prozessoptimierungen konzentrieren. Die Auswirkungen des Corona-Virus auf die gesamte Wertschöpfungskette sind aktuell nicht konkret vorhersehbar. Das Wohlergehen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat in dieser Zeit oberste Priorität und wir haben bereits vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Mittel- bis langfristig werden die zugrunde liegenden vielfältigen Wachstumstreiber jedoch für eine steigende Nachfrage nach Siliziumwafern sorgen', so Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG.

Telefonkonferenz für Analysten und Investoren:

Der Vorstand der Siltronic AG wird am 9. März 2020 um 10.00 Uhr (MEZ) eine Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren (nur in englischer Sprache) durchführen. Diese wird über das Internet übertragen. Der Audio-Webcast wird live und als on-demand Version auf der Webseite von Siltronic verfügbar sein.

Die aktuelle Investorenpräsentation (nur in englischer Sprache), der Geschäftsbericht 2019 und die Pressemitteilung sind ebenfalls auf der Siltronic-Webseite veröffentlicht.

Weitere Termine:

  • 23. April 2020 / Ordentliche Hauptversammlung

  • 28. April 2020 / Quartalsmitteilung zum 1. Quartal 2020

  • 30. Juli 2020 / Halbjahresbericht 2020

  • 29. Oktober 2020 / Quartalsmitteilung zum 3. Quartal 2020

Diese Pressemitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungen sowie auf künftige Siltronic betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Diese Aussagen sind erkennbar an Formulierungen wie 'erwarten', 'wollen', 'antizipieren', 'beabsichtigen', 'planen', 'glauben', 'anstreben', 'einschätzen', und 'werden' oder an ähnlichen Begriffen. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Siltronic-Managements, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs von Siltronic liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken und Ungewissheiten. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge von Siltronic (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Siltronic übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.

Die Inhalte dieser Presseinformation sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z.B. Kunde, Mitarbeiter) verwendet.

Siltronic AG veröffentlichte diesen Inhalt am 09 März 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 09 März 2020 06:25:03 UTC.

Originaldokumenthttps://www.siltronic.com/de/presse/presseinformationen/siltronic-schliesst-geschaeftsjahr-2019-im-rahmen-der-erwartungen-ab-dividende-von-eur-300-je-aktie.html

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