Der Finanzinvestor Carlyle, der die frühere Total-Tochter vor zwei Jahren für 3,2 Milliarden Dollar gekauft hatte, habe entsprechende Vorbereitungen begonnen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Börsengang solle voraussichtlich 2019 in New York stattfinden, sagten zwei Insider. Eine dritte Person sagte, auch ein Börsengang in Frankfurt sei denkbar. Bei dem Börsengang könnte Atotech mit rund fünf Milliarden Dollar bewertet werden. Carlyle lehnte eine Stellungnahme ab.

Atotech bietet Spezialchemikalien und Anlagen für die Halbleiter-Industrie an. 2017 erzielte der Konzern mit weltweit rund 4000 Beschäftigten einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar und ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von rund 329 Millionen Dollar. Atotech ist in mehr als 40 Ländern vertreten.

Carlyle hatte bei der Übernahme von Atotech das zwölffache des operativen Gewinns auf den Tisch gelegt. Beim Börsengang solle die Bewertung mindestens beim 13- bis 14-fachen liegen, sagten zwei Insider. Basierend auf einem für 2018 erwarteten operativen Ergebnis von bis zu 400 Millionen Dollar ergäbe sich damit eine Bewertung von rund fünf Milliarden Dollar. Einem der Insider zufolge könnte der Sprung aufs Parkett im zweiten Quartal 2019 stattfinden.

Im Moment erscheine ein Börsengang als die wahrscheinlichste Variante, sagten die Insider. Aber auch ein Verkauf an Konkurrenten oder einen anderen Investor sei eine Option. Vor der Übernahme durch Carlyle vor zwei Jahren hatten auch Wettbewerber wie Umicore und Sinochem Interesse an Atotech gezeigt.