ZÜRICH (dpa-AFX) - Gute Wachstumsaussichten und eine attraktive Bewertung bescheinigt die Schweizer Investmentbank UBS dem deutschen Autovermieter Sixt. In einer am Mittwoch vorliegenden Studie hob Analystin Sabrina Reeh deshalb ihre Empfehlung für die Stammaktien des Konzerns auf "Buy", zuvor hatte ihr Votum noch "Hold" gelautet. Nachdem das Papier 15 Prozent seit Juli verloren hat, sei es inzwischen gleichermaßen attraktiv wie die nicht mit Stimmrechten ausgestatteten Vorzugsaktien, so die Expertin. Ihr Kursziel für die Stämme geht allerdings von 104 auf 101 (aktueller Kurs: 83) Euro zurück, das für die Vorzüge sinkt von 89 auf 86 Euro.

Ihr neues Votum macht sie an den Perspektiven des Münchener SDax-Unternehmens fest - die sind laut Analystin bestens und würden am Markt derzeit noch unterschätzt: Im laufenden Jahr dürfte Sixt vier Mal so stark zulegen wie der Markt für Autovermietungen, und langfristig dürfte das Unternehmen immerhin die Konkurrenz noch um mehr als den Faktor Zwei überflügeln, ist sich Reeh sicher. Schließlich würden die Investitionen des Unternehmens langsam Früchte tragen. So hätten sich die Downloads der neuen Mobilitäts-App stark erhöht, über die Kunden nicht nur Autos mieten, sondern auch an Sixts Carsharing-Angebot teilnehmen oder ein Taxi bestellen können.

Deshalb rechnet die Expertin auch damit, dass Sixt trotz aktueller makroökonomischer Unsicherheit seine Umsatzziele für das laufende Geschäftsjahr aufstockt, und zwar auf zehn bis fünfzehn Prozent Wachstum. Aktuell rechnet das Management noch mit einem Plus von fünf bis zehn Prozent. Die Analystin hob ihre eigenen Umsatzprognosen sogar bis zum Jahr 2021 an, im Schnitt um zwei Prozent.

Das von der Expertin erwartete langfristige Wachstum bei Sixt käme allerdings nicht von ungefähr. Reeh geht in ihrem Szenario davon aus, dass der Konzern seine Investitionen in sein Mobilitäts-Angebot und die Expansion seiner Verleihstationen weiter erhöhen muss. Dafür sei es die richtige Zeit, wenn sich der Konzern gegen die wachsende und zunehmend neu in den Markt kommende Konkurrenz wappnen wolle. Da höhere Investitionen wiederum auf das Vorsteuerergebnis drücken, kürzte die Analystin ihre entsprechenden Annahmen im Schnitt um drei Prozent. Dies sei auch der Grund, weshalb ihre Kursziele leicht sinken.

Mit der Einstufung "Buy" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent über der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./tav/ag/jkr

Analysierendes Institut UBS.

Veröffentlichung der Original-Studie: 27.08.2019 / 16:54 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 28.08.2019 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / GMT