Der Aufsichtsrat wolle am 15. Juni einen bevorzugten Bieter auswählen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. In der engeren Wahl seien ein Konsortium um den US-Chip-Hersteller Broadcom sowie eines um den Toshiba-Chip-Partner Western Digital.

Das gemeinsame Gebot von Broadcom und des Finanzinvestors Silver Lake sei attraktiv, weil das Konsortium mit 20 Milliarden Dollar mehr biete als Western Digital. Zudem fürchtet Toshiba Kartellprobleme, sollte es sich für die Offerte seines US-Partners entscheiden, der bereits der weltweit drittgrößte Hersteller von Speicherchips (NAND) ist. Western Digital betreibt die Chip-Produktion gemeinsam mit Toshiba und will beim Verkauf der Toshiba-Sparte ein Mitspracherecht mit rechtlichen Mitteln durchsetzen. Der US-Konzern hat für seine Offerte ein Konsortium mit staatsnahen japanischen Investoren gebildet.

Der Verkauf der Sparte soll Toshiba mindestens 18 Milliarden Dollar einbringen. Dadurch erhofft sich das schwächelnde Unternehmen einen Befreiungsschlag. Toshiba musste zuletzt seine kriselnde Kraftwerkstochter Westinghouse in die Insolvenz schicken, um seine eigene Zukunft zu sichern.

Um die Toshiba-Chipsparte bewerben sich auch der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix und der Apple-Zulieferer Foxconn.